Cyber Security Trends 2017
TÜV Rheinland: Das sind die Cyber Security Trends 2017
Paradigmenwechsel erforderlich
Erhöhter Anpassungsdruck für bisherige Cyber Security-Strategien / 2017 im Zeichen der Cloud Security / Paradigmenwechsel erforderlich: Cyber Security muss als Business Enabler gesehen werden, nicht als Kostentreiber
Köln, 8. März 2017. Was sind die Top-Themen der Cyber Security in den nächsten Monaten? Klar ist: Wir gehen einem Zeitalter signifikanter Datenverletzungen entgegen. Konsequenz: Dem Top-Management kommt nach Auffassung von TÜV Rheinland mehr denn je eine Schlüsselrolle zu. „Cyber Security muss Teil des Business Cases sein und darf nicht als reiner Kostentreiber gesehen werden. Cyber Security ist idealerweise sowohl Risiko-Beratung als auch Business Enabler“, so Frank Luzsicza, Leiter des Geschäftsbereichs ICT & Business Solutions bei TÜV Rheinland.
„Die daraus resultierende Fülle und Verfügbarkeit an sensiblen Informationen über Menschen und Systeme werden zwangsläufig zu einem erhöhten Anpassungsdruck für gegenwärtige Cyber Security-Strategien führen“, ist Björn Haan, Geschäftsfeldleiter Cyber Security Deutschland ICT & Business Solutions bei TÜV Rheinland, überzeugt. Was das genau bedeutet, beleuchten die Cyber Security Trends 2017 von TÜV Rheinland. Sie spiegeln die Einschätzung der aktuellen Entwicklung seiner führenden Experten für Cyber Security in Deutschland, den USA, Europa und IMEA wider.
1. Die Wucht der Attacken steigert sich. Wer trägt die Verantwortung?
Weitere Angriffswellen werden folgen, neu ist die Wucht, mit der die Attacken geführt werden. Das wirft die zentrale Frage auf, wie sicher die vernetzen Geräte, die IT-Netzwerke und die Infrastrukturen sind. Wer trägt die Verantwortung, wenn Cyber Security-Maßnahmen nicht ausreichen? Müssen Auflagen und Kontrollen weiter verschärft werden?
2. Das Internet der Dinge erfordert verbindliche Sicherheitsstandards.
Smarte Geräte werden immer beliebter, umso dringender wird der Schutz der Privatsphäre. Eher früher als später werden Hersteller vernetzter Geräte höhere Sicherheitsstandards einführen müssen. Freiwillige oder verpflichtende Cyber Security-Prüfungen und Zertifizierungen für vernetzte IoT-Geräte (IoT = Internet of Things, Internet der Dinge) vor der Markteinführung werden wahrscheinlicher.
3. 2017 wird das Jahr der Cloud-Security-Lösungen.
Die Sensibilität dafür, dass beim Einsatz von Cloud Services das IT-Netzwerk noch besser abgesichert werden muss, steigt. Sicherheitslösungen, die den Netzwerkverkehr zwischen dem Cloud-nutzenden Unternehmen und dem Cloud Service Provider überwachen, werden verstärkt nachgefragt. Außerdem ist die Cloud selbst immer häufiger Quelle für den Abruf von Sicherheitslösungen, darunter Echtzeit-Sicherheitsanalysen und die Detektion von Anomalien durch Künstliche Intelligenz (maschinelles Lernen), aber auch Managed Services für Security Data Analytics, Continuous Monitoring und Incident Response Advisory Services.
4. Das neue Traumpaar: IAM und die Cloud.
IAM (Identity-und-Access-Management) und Cloud werden zur neuen äußeren Verteidigungslinie der Organisation. Cloud-Strategien werden stärker mit dem Bereich Rechte-, Zugriffs- und Password-Management verzahnt. Das Ergebnis sind eine konsistente Verwaltung von Benutzern und Berechtigungen über Rollen und eine sichere und benutzerfreundliche Authentisierung.
5. Bevorzugte Angriffsziele: Patientenakten und Medizingeräte.
Das Gesundheitswesen steht 2017 noch stärker im Fadenkreuz der Hacker. Medizinische Einrichtungen werden überzeugende Antworten dafür finden müssen, wie sie vernetzte medizinische Geräte in ihrem Netzwerk und sensible Patientendaten künftig besser schützen wollen. Hersteller von Medizingeräten ziehen immer öfter unabhängige Dritte zu Sicherheitsaudits heran, um den verschärften Datenschutzanforderungen in Europa genügen zu können.
6. Managed Security Services: Es geht nicht mehr ohne.
Viele Unternehmen stehen der Auslagerung von Cyber Security an externe Partner nach wie vor kritisch gegenüber. Angesichts des anhaltenden Fachkräftemangels wird Vertrauen zu einem kompetenten externen Partner für Cyber Security zu einem der wichtigsten Erfolgsfaktoren für die Absicherung des Unternehmens, nicht zuletzt auch wegen der wachsenden Zahl an Innentätern.
7. Industrie 4.0: Funktionale Sicherheit und Cyber Security gehen stärker Hand in Hand.
Industrie und Kritische Infrastrukturen sind mehr denn je der Gefahr unberechtigter Zugriffe ausgesetzt. Da die IT wesentlich ist für die funktionale Sicherheit in der Fertigung, für den sicheren Datenaustausch und für die Verfügbarkeit und Ausfallsicherheit vernetzter Systeme, müssen funktionale Sicherheit und Cyber Security noch stärker Hand in Hand arbeiten. Gerade Unternehmen der vernetzten Industrie (Industrie 4.0) müssen die Sicherheit ihrer Produkte über den gesamten Lebenszyklus hinweg im Blick haben und die Risiken permanent überwachen.
8. Schlüsselfaktor Endgeräte-Sicherheit
Endgeräte wie Laptops, mobile Geräte, Desktop-Rechner, Server und vernetzte Geräte zählen zu den am einfachsten zu kapernden Einfallstoren für Angreifer. Die Experten von TÜV Rheinland empfehlen dringend, mindestens die Standardmaßnahmen auszuschöpfen, die den Schutz vor Angriffen steigern.
9. Das Ende des Silodenkens? eGRC und IT-GRC wachsen zusammen.
Die integrierte Sicht von IT- und Business-Risiken verbessert nicht nur das Reporting gegenüber Aufsichtsbehörden. Es erlaubt einen unverstellten Blick auf die tatsächliche Risikoexposition und zu schützende Werte der Organisation. Das ermöglicht der Unternehmensführung eine deutlich höhere Entscheidungsqualität. Angesichts verschärfter gesetzlicher Anforderungen wie der EU-Datenschutzgrundverordnung und mit Blick auf den Schutz des geistigen Eigentums ist das für Unternehmen von vitaler Bedeutung.
Zum Download Whitepaper Cyber Security Trends 2017Über TÜV Rheinland
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