Smart Grid
Um eine CO2-freie Wirtschaft zu erreichen, ist eine umfassende IT-Sicherheit erforderlich

Smart Energy benötigt den Security-by-Design Ansatz
Die Europäische Union hat sich ein ehrgeiziges klimaneutrales Ziel für 2050 gesetzt. Um diese Ziele erreichen zu können, benötigen die Länder eine sinnvolle Politik, Zusammenarbeit und entschlossene Maßnahmen, um entsprechende Veränderungen herbeizuführen.
Das Energiemanagement wird dabei zweifellos eine Schlüsselkomponente sein, um diesen Wandel voranzutreiben. Allein in Großbritannien könnten schätzungsweise 11% des britischen CO2-Emissionsziels für 2050 allein durch die Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen für Haushalte erreicht werden – beispielsweise durch die Installation intelligenter Zähler.
Zwar gibt es zahlreiche Hinweise darauf, dass Maßnahmen zur Bewältigung des sich verschärfenden Klimanotfalls schnell und entschlossen sein müssen, um die Auswirkungen auf die Umwelt zu stoppen oder umzukehren, doch müssen alle Maßnahmen oder Entwicklungen, die zur Erreichung dieser Ziele beitragen, gut überlegt sein – zukunftsorientiert und nicht nur reaktionsschnell -.
Intelligente Zähler und die „grüne Revolution“
Intelligente Zähler (Smart Meters) sind aufgrund der unschätzbaren Daten, die sie den Netzmanagern zur Verfügung stellen, eine sehr wichtige Stellschraube, um den CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Aus der Analyse und daraus folgenden Erkenntnis über die Spitzenzeiten des Energieverbrauchs und des Verbraucherverhaltens, ist es möglich Angebot und Nachfrage von Energie zu steuern und letztendlich Abfall und Kosten zu reduzieren. Intelligente Zähler werden auch in anderen Bereichen der „grünen Revolution“ von entscheidender Bedeutung sein, beispielsweise bei der Umstellung auf Elektrofahrzeuge. Sie können Verbraucher darüber informieren, wann die Energiekosten am günstigsten und die Stromquellen umweltfreundlicher sind. Diese Informationen sind ein leistungsstarkes Tool für umweltbewusste Verbraucher, die dann den besten Zeitpunkt für das Aufladen ihrer Elektrofahrzeuge auswählen können.
Es ist diese Kombination aus adaptiver Energieversorgung im Großhandel und Stärkung der Bürger, die intelligente Zähler zu einem starken Aktivposten im Kampf um CO2-Neutralität macht.
Sicherheitsbedrohung für das Netz
Das daraus resultierende „Smart Grid“ ist zwar gut positioniert, um unnötigen Abfall zu reduzieren und den Verbrauchern Kosteneinsparungen zu ermöglichen, stellt jedoch seine eigenen Herausforderungen dar – insbesondere im Bereich Security. Security-Forscher der Princeton University fanden heraus, dass ein Botnet aus kompromittierten stromverbrauchenden IoT-Geräten gleichzeitig ein- oder ausgeschaltet werden kann, wodurch der Strombedarf abrupt erhöht oder verringert wird. Diese Art von koordiniertem Angriff könnte möglicherweise einen großflächigen Stromausfall auslösen.
Andere Bedrohungen, wie beispielsweise ein Angreifer, der unverschlüsselte Daten auf einem ungesicherten Smart Meter so anzeigen lässt, dass er damit vorhersagen kann, wann eine Person nicht zu Hause ist, wäre ein weiteres Beispiel für eine böswillige Verwendung der Smart Meter. Die Möglichkeit weit verbreiteter und gezielter Angriffe auf intelligente Zähler ist daher ein großes Problem.
Die Bedeutung der Weiterentwicklung der End-to-End-Security
Dies unterstreicht, wie wichtig eine End-to-End-Security für Hersteller im IoT-Ökosystem ist . Mit nur einem Gerät, das als möglicher Einstiegspunkt in das breitere Netzwerk fungiert, ist eine vollständige Zusammenarbeit und eine Security-by-Design-Mentalität erforderlich, wenn dieser Ansatz wirklich effektiv sein soll.
Darüber hinaus ist es wichtig, sich daran zu erinnern, dass die IoT-Sicherheit ein sich ständig bewegendes Ziel ist – Geräte wie Smart Meter müssen während ihrer gesamten Lebensdauer aufrüstbar und aktualisiert werden. Es ist daher wichtig, dass jedes Gerät eine eindeutige Identität hat, um sicherzustellen, dass diese Identitäten während ihres gesamten Lebenszyklus verwaltet und Software-Updates nur von vertrauenswürdigen Quellen akzeptiert werden können.
Versorger und Anbieter von intelligenten Zählern haben dabei ihre eigenen Herausforderungen, wenn sie IoT-Security auf Millionen von Smart Meters mit einer Lebensdauer von 10 bis 15 Jahren bereitstellen müssen. Während Versorgungsunternehmen herstellerunabhängige Optionen benötigen, die die Gesamtbetriebskosten (TCO) niedrig halten, benötigen Hersteller von intelligenten Zählern entsprechende Lösungen, die eine entsprechende Sicherheit gewährleisten, ohne die Herstellungskosten zu erhöhen.
Dieses Whitepaper von Thales ist eine nützliche Informationsquelle für Versorgungsunternehmen, die nach Antworten auf diese Herausforderung suchen.
Umfassende Zusammenarbeit ist der Schlüssel zum Erfolg von Smart Grids
Intelligente Netze haben die Möglichkeit wirklich transformativ zu sein und sind eine Schlüsselkomponente für das Bestreben der EU bis 2050 klimaneutral zu sein. Durch die Analyse der Verbrauchstrends kann das intelligente Netz Energieverschwendung reduzieren und erneuerbare Energiequellen einsetzen, wenn beispielsweise die Nachfrage nicht so hoch ist. Darüber hinaus werden den Verbrauchern leistungsstarke Analysen zur Verfügung gestellt, die ihnen die Kontrolle über ihren Energieverbrauch ermöglichen.
Die tatsächliche Wirksamkeit des Netzes wird jedoch nur erreicht, wenn alle beteiligten Akteure einen ähnlichen Security-by-Design-Ansatz verfolgen. Ein Hacker benötigt nur einen Riss in der Rüstung des Opfers, um das System zu kompromittieren, mit einem Angriff zu drohen und letztendlich das Vertrauen der Verbraucher in die Technologie zu untergraben. Damit Smart Energy sein weltweites Einsparpotenzial ausschöpfen kann, müssen alle Beteiligten des Ökosystems bei der umfassenden Sicherheit auch umfassend zusammenarbeiten.