DSGVO - Techboost Partnerschaften
Startup DataGuard nimmt DSGVO den Schrecken
Telekom TechBoost und DataGuard
Von Matthias Schievelbusch, VP Startup Cooperations bei der Deutschen Telekom
Beim Thema Datenschutz auf der sicheren Seite: Das Startup DataGuard aus dem TechBoost-Programm der Telekom hilft Unternehmen dabei – und kombiniert persönliche Beratung mit dem Service einer cloudbasierten Machine-Learning-Plattform.
Knuddels erwischte es zuerst: Im September 2018 kassierte die Chatplattform ein Bußgeld in Höhe von 20.000 Euro, weil sie die Infos seiner Kunden nicht ausreichend gesichert und damit gegen die Bestimmungen der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) verstoßen hatte. Aber Knuddels blieb nicht allein: Seit die DSGVO im Mai vergangenen Jahres in Kraft trat, haben europäische Datenschutzbehörden mehr als 200.000 Verstöße gemeldet. Darunter viele Mittelständler. Der Grund: Wer die DSGVO wirklich verstehen will, braucht für das abstrakte Regelwerk zugleich juristische wie auch IT-Kenntnisse. Die mögen in den Compliance-Abteilungen großer Konzerne vorhanden sein, bei kleinen und mittleren Unternehmen aber sicher nicht. Die Folge: Sie machen entweder gar nichts oder beauftragen Rechtsanwälte oder IT-Dienstleister und klagen anschließend über ausufernde Kosten.
Datenschutz zum Festpreis
Das Startup DataGuard will der DSGVO den Schrecken nehmen – und arbeitet dabei ganz anders als andere Anbieter. Es kombiniert die persönliche Beratung mit den Services einer cloudbasierten Machine-Learning-Plattform. So können die Münchner Gründer manuelle Prozesse automatisieren und digitalisieren. Statt teurer Stundensätze bietet DataGuard Kunden transparente Monatspreise – gestaffelt in vier Leistungspakete: Die Services passen damit für kleine und mittlere Unternehmen genauso wie für große Konzerne. Diese Datenschutz-Services können die Kunden inzwischen über die Telekom beziehen, denn DataGuard ist Teil von TechBoost , dem Startup-Programm der Deutschen Telekom. Warum? Weil DataGuard uns bei der Telekom mit einem schlüssigen Konzept überzeugt hat. Die Gründer setzen auf künstliche Intelligenz (KI) und damit auf eine Zukunftstechnologie. Weil das interdisziplinäre Team aus Juristen, Betriebswirten und IT-Sicherheitsexperten – allesamt TÜV/DEKRA geprüfte Datenschutzbeauftragte – mit großer Professionalität arbeitet. Und sein Service immer besser ankommt: Die knapp 100 Mitarbeiter betreuen inzwischen mehr als tausend kleine, mittlere und große Unternehmen. Vom Steuerbüro mit zehn Angestellten über das mittelständische Familienunternehmen bis hin zum global agierenden Konzern.
Restlos überzeugt hat uns dann noch die Philosophie des Startups:
*(v.l.n.r.) Thomas Regier, Dr.Dr. Markus Fisseler, Kivanc Semen
Thomas Regier, Kivanç Semen und Markus Fisseler, die DataGuard im Jahr 2017 gründeten, wollen die Einstellung ihrer Kunden zu Datenschutz und -sicherheit verändern. „Viele Unternehmen halten die DSGVO für überflüssige Bürokratie“, sagte mir Thomas Regier bei einem Treffen. „Dabei geht es beim Datenschutz weniger darum, die Daten zu sichern. Sondern vielmehr darum, die Menschen zu schützen, die sich hinter diesen Daten verbergen.“ Das ist ein wirklich sinnvoller Ansatz. Denn beim Thema Datenschutz geht es nicht um eine lästige Pflicht. Sondern darum, die Grundrechte der Menschen zu sichern. Wer sich das vergegenwärtigt, dem gelingt die Umsetzung der DSGVO bestimmt leichter.
Datenschutzbeauftragter-as-a-Service
„Stets bemüht“, das reicht leider nicht, wenn das Wissen und die Kompetenzen fehlen. Darum passt ein Startup wie DataGuard genau in die Zeit: Die Gründer haben einen Datenschutzbeauftragten (DSB)-as-a-Service entwickelt. Kunden steht damit ein persönlicher Datenschutzbeauftragter zur Seite, gleichzeitig profitieren sie von der DataGuard-Technologie. Die Machine-Learning-Plattform kann nicht nur repetitive Aufgaben übernehmen, sondern zum Beispiel auch aus Verträgen Datenschutz-kritische Passagen herausfiltern. Eine Eigenentwicklung von DataGuard – das Legal-Tech-Unternehmen hat sie inzwischen zum Patent angemeldet.
Sie kommt auch bei den Datenschutz-Audits zum Einsatz, die am Beginn jeder Zusammenarbeit mit DataGuard stehen. Mit der Hilfe eines Fragebogens analysiert DataGuard, welche Schritte das jeweilige Unternehmen zunächst einleiten muss. Alle Antworten fließen automatisch in eine Datenschutzdokumentation für den Kunden ein, damit die Software auf Knopfdruck Lücken in den Verarbeitungsverzeichnissen oder Prozessdokumentationen aufspüren und einen Maßnahmenkatalog erstellen kann. KI und Mensch arbeiten dabei Hand in Hand. Die Juristen von DataGuard überprüfen jede Handlungsempfehlung der KI und kommen immer dann zum Einsatz, wenn sich in einem Unternehmen ein spezielles Datenschutzproblem stellt, das sich nicht automatisiert lösen lässt.
TechBoost: Parship für Unternehmen
(v.l.n.r.) Robin Westermann (Partner-Manager), Thomas Spreitzer (SVP Sales KMU, Marketing- und Partnervertrieb) und Matthias Schievelbusch (Leiter Startup-Kooperationen, r.) von der Telekom freuen sich mit Thomas Regier (Mitgründer und Geschäftsführer) und Sabina Hörmann (Key Account Manager) von DataGuard über die Kooperation
DataGuard ist nur eines von mittlerweile knapp 300 Startups, die wir in unser TechBoost-Programm aufgenommen haben. Wir verstehen uns als Förderer, vor allem aber als Kooperationspartner, als eine Art Parship für Unternehmen, das etablierte Firmen mit Gründern verkuppelt. Dabei sind wir an Startups mit digitalem Geschäftsmodell interessiert. Die schauen wir uns gerne genauer an. Und wenn wir davon überzeugt sind, dass ihre Innovationen unsere Geschäftskunden voranbringen, tun wir viel dafür, dass diese Startups durchstarten. Wir unterstützen sie ein Jahr lang mit einem Guthaben von bis zu 100.000 Euro für IT-Ressourcen aus der Open Telekom Cloud. Darüber hinaus mit vergünstigten Tarifen für Mobilfunk und Breitband sowie Vertriebs- und Marketing-Support. Vor allem aber öffnen wir den Gründern unser Netzwerk. Das ist riesig. Wir haben weltweit zwei Millionen Geschäftskunden. Heißt: Wir kennen zwei Millionen potenzielle Partner, die auf digitale Innovationen der Gründer warten.
Vertriebskooperation mit Startup
Mit DataGuard haben wir nun sogar eine bundesweite Vertriebskooperation geschlossen. Heißt: Das Startup ist für uns nun ein enger Partner, wir haben ein gemeinsames Geschäftsmodell aufgebaut und gehen jetzt zusammen die Geschäftskunden an. Gemeinsam machen wir Digitalisierung und Datenschutz einfacher. Schließlich ist Digitalisierung ohne Datenschutz, Datentransparenz und IT-Sicherheit gar nicht denkbar. So können wir unseren Kunden mit den DataGuard-Produkten schnelle und unkomplizierte Hilfe in Sachen DSGVO anbieten.