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Microsofts Patent für digitale Unsterblichkeit: Die Technologie ist so weit – der Mensch nicht!

Microsofts Patent für digitale Unsterblichkeit: Die Technologie ist so weit – der Mensch nicht!

Der Traum vom (virtuellen) ewigen Leben

Die Nachricht über Microsofts neues Patent für einen Chatbot, der Gespräche mit verstorbenen ermöglichen soll, schlägt gerade große Wellen in den USA , die nun auch langsam bei uns ankommen. Kein Wunder, geht es dabei doch um nichts Geringeres als den Traum vom (virtuellen) ewigen Leben. Zu schön, um wahr zu sein oder doch eher extrem bizarr? Und kann das wirklich funktionieren?

Volkan Yilmaz, Gründer und Geschäftsführer von AnkhLabs (Bild: AnkhLabs)

Einer, der es wissen muss: Volkan Yilmaz, Mitgründer und Geschäftsführer von AnkhLabs. Der Unternehmer, Softwareentwickler und Experte für künstliche Intelligenz war nicht nur 12 Jahre für Microsoft tätig, sondern hat mit dem Berater Dr. Ben Goertzel “Father of Artificial General Intelligence” schon vor dem IT-Riesen mit BeANKH an einer ähnlichen Lösung gearbeitet:

„So verständlich die Sehnsucht auch ist, über den Tod hinaus mit geliebten Menschen in Verbindung zu bleiben – es wird immer nur ein Traum bleiben. Zwar ist die Technologie heute grundsätzlich so weit, die unzähligen Daten zu verarbeiten, die notwendigen Muster zu erkennen, zu lernen und das so gewonnene „Wissen“ auch umzusetzen. Nur der Mensch ist es schlichtweg nicht. Das fängt an bei ethisch und moralischen Bedenken sowie Ängsten und Vorbehalten. Übrigens nicht nur Bedenken der Hinterbliebenen – also der Anwender des Programms – auch die physisch Verstorbenen müssten ja zu Lebzeiten die künstliche Intelligenz „trainieren“. Und wer möchte sich zu Lebzeiten schon mit seinem Ableben beschäftigen.

Aber selbst wenn Menschen bereit dazu sind, imitiert der Bot nicht nur die Persönlichkeit, sondern bewahrt auch das Gedächtnis. Spätestens hier kommen wir schnell in eine Zwickmühle. Oder wie würden Sie es finden, wenn nach Ihrem Tod andere Zugriff auf Ihre „Erinnerungen“ hätten und vielleicht Dinge herausfinden, die Sie lieber für immer für sich behalten hätten? Hinzu kommen die Themen Datenschutz und Datensicherheit. Blockchain-Technologie kann zwar gewährleisten, dass die Daten nicht verändert werden können, trotzdem bleiben Fragen. Beispielsweise wie sichergestellt werden kann, dass die gesammelten Daten nicht in die falschen Hände geraten? Und wer hat nach dem Tod Zugriff auf den Bot?

Lässt sich alles lösen, könnte man einwenden. Mag stimmen. Am Ende aber stehen wir uns selbst im Weg: Der Mensch würde es schlicht nicht schaffen, eine künstliche Intelligenz so zu „trainieren“, dass diese die eigene Persönlichkeit auch nur annährend exakt wiedergeben könnte. Schuld daran ist unsere Eitelkeit, die es uns unmöglich macht, das Programm mit Informationen über uns zu füttern, die uns in ein schlechtes Licht rücken würden. Die Technologie steht also bereit, moralische und rechtliche Fragen könnte man klären, aber der Mensch bleibt Mensch und als solcher mit Makeln und vor allem vergänglich.“

Über Volkan Yilmaz

Volkan Yilmaz, Gründer und Geschäftsführer von AnkhLabs, schöpft aus seinem elektrotechnischen Hintergrund und 20 Jahren Erfahrung in der Informationstechnologie in den Bereichen Finanzdienstleistungen, High-Tech-Fertigung und Medien- und Unterhaltungsindustrie. Er arbeitete nicht nur für globale Unternehmen wie Reuters und Sky sowohl in Technologie- als auch in Management-Rollen, sondern auch 12 Jahre für Microsoft in verschiedenen führenden Funktionen. Bei Microsoft etablierte sich der Fan von disruptiven Technologien als Produktoptimierer und Architekt für internationale Top-Kunden. Sein Faible für Cybersicherheit, künstliche Intelligenz und Distributed Ledger-Technologie lebt er nun bei AnkhLabs aus.

Über AnkhLabs

AnkhLabs ist ein bayerisches Startup mit Sitz in München, das seit 2018 innovative Software-as-a-Services entwickelt und vertreibt. Gegründet wurde das Unternehmen von zwei ehemaligen Microsoft-Mitarbeitern. Der Schwerpunkt liegt derzeit auf benutzerfreundlichen Security-Lösungen sowie Anwendungen, die auf künstlicher Intelligenz und Distributed Ledger Technology (Blockchain) basieren. Bei allen Releases steht im Vordergrund, die Bedürfnisse der Anwender aus dem Mittelstand, Finanz-, Gesundheits- und Mediensektor und im öffentlichen Dienst mit einfachen, intuitiv zu bedienenden und sicheren digitalen Services zu erfüllen. Dafür verwirklicht das internationale Team konsequent und leidenschaftlich Projekte von der Idee bis zur Marktreife. Die WeEncrypt-Produktfamilie unterstützt Unternehmen bei nutzerfreundlicher und sicherer E-Mail-Verschlüsselung und File-Sharing. Weitere Services sind in Planung.