Digitale Transformation
5 digitale Trends, die die Modernisierung der Netzwerke beschleunigen
Eine Netzwerk-Modernisierung ist unabdingbar
Von Michael Wood, Chief Marketing Officer, Versa Networks
Die digitale Transformation hat für viele Unternehmen oberste Priorität, ist sie doch ein entscheidender Schlüssel zur Erhöhung der eigenen Agilität und damit auch der Wettbewerbsfähigkeit. Immer mehr Unternehmen forcieren deshalb den Einsatz neuer Technologien, um ihre Geschäftsabläufe zu modernisieren oder sogar revolutionieren. Ein ganz besonderer Modernisierungsbedarf besteht dabei im Netzwerk-Bereich, denn viele Unternehmen haben nach wie vor ein an sich längst überholtes Hub-and-Spoke-Netzwerk im Einsatz, das bereits vor Jahrzehnten entwickelt wurde und den heutigen Anforderungen an Verfügbarkeit und Sicherheit längst nicht mehr gerecht wird. Veränderungen beim Netzwerkzugriff bedingt durch die Cloud und eine größere Mobilität oder aber eine verschärfte Cyber-Bedrohungslandschaft erfordern eine vollkommen neue Netzwerkarchitektur.
Folgende fünf Entwicklungen und Trends machen eine Netzwerk-Modernisierung unabdingbar:
1. Cloud Computing
Der Großteil der Unternehmen verfolgt heutzutage eine „Cloud-First“-Strategie. Das heißt, dass sie das Hosting einer Anwendung oder eines Dienstes in der Cloud gegenüber einer Vor-Ort-Bereitstellung bevorzugen. Nur in Einzelfällen, wenn die Cloud nicht alle notwendigen Anforderungen erfüllen kann, wird auch ein On-Premises-Hosting in Betracht gezogen. Viele junge und moderne Unternehmen sind sogar „Cloud-native“ bzw. „Cloud-only“ und vermeiden es gänzlich, eine eigene Infrastruktur vor Ort bereitzustellen. Etabliertere Unternehmen hingegen setzen meistens auf private Clouds, die mit öffentlichen Clouds verbunden sind.
Cloud-Architekturen haben die Strukturen des Netzwerkverkehrs für immer verändert – sowohl für Provider- und Unternehmensnetzwerke als auch für das Internet. Mitarbeiter in Niederlassungen oder Heimbüros müssen auf Anwendungen und Daten in verschiedenen SaaS- und IaaS-Plattformen zugreifen. Es macht also keinen Sinn, ihren Datenverkehr durch ein lokales Rechenzentrum zu leiten, bevor er in die Cloud oder das öffentliche Internet verteilt wird. Hier können Unternehmen von einer Secure SD-WAN-Architektur profitieren, die den Datenverkehr sicher und effizient zwischen einer Quelle und einem Cloud-Ziel führt, ohne eine Umleitung durch das Nadelöhr eines alten Rechenzentrums zu erzwingen.
2. Cybersicherheit
Das Thema Cyber Security beschäftigt heute längst nicht mehr nur die IT-Abteilung, sondern hat längst auch oberste Priorität auf Vorstandsebene. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Sicherheit eine der wichtigsten Säulen der digitalen Transformation ist. Mehr noch: Cybersicherheit ist ein entscheidender Business-Faktor, der Kundenvertrauen und damit die Wettbewerbsfähigkeit stärkt.
Und mit der wachsenden Bedeutung von Cyber Security wird den Unternehmen immer häufiger klar, dass herkömmliche, Perimeter-basierte Sicherheitsstrategien nicht mehr ausreichend sind, um sich gegen die vielfältigen Angriffsvektoren effektiv abzuschirmen. Traditionelle Traffic Pattern sind disruptiv, die Mitarbeiter greifen häufig über nicht verwaltete mobile Geräte auf die Ressourcen zu und so gut wie überall ist der Zugang zum Internet zwingend erforderlich. Die Konsequenz hiervon ist, dass das Netzwerk selbst für die Sicherheit sorgen muss, anstatt zu versuchen, Sicherheit um das Netzwerk herum aufzubauen. Jeder Datenverkehr, der das Netzwerk betritt, muss bei Eintritt, Transit und Austritt gesichert werden. Das Netzwerk und die Sicherheit müssen also eins werden.
3. Arbeiten im Homeoffice
Das Arbeiten an entfernten, privaten Standorten, d.h. jenseits der Unternehmensumgebung, hat seit Beginn der Pandemie einen unglaublichen Boom erlebt und ist wohl mit eine der größten Veränderungen, die die Arbeitswelt in den letzten Jahren erlebt hat. Und auch wenn die Pandemie irgendwann vorbei sein wird, ist davon auszugehen, dass nicht alle Mitarbeiter in ihr Büro zurückkehren werden, sondern auch zukünftig zumindest teilweise weiterhin remote arbeiten.
Die Strukturen des Netzwerkverkehrs wurden durch diesen Trend jedoch vollkommen auf den Kopf gestellt – mit entsprechenden Folgen: Unternehmen mit alten Hub-and-Spoke-Netzwerken konnten, als die Pandemie ausbrach, ihre VPNs nicht ohne Weiteres skalieren, um die Tausenden neuen Remote-Benutzer zu verwalten. Tatsache ist, dass Netzwerke überdacht, neu entworfen und umgestaltet werden müssen, um diese neuen Arbeits- und Netzwerk-Traffic-Muster sicher managen zu können.
4. Unified Communications
Unified Communications (UC) ist ein effektiver Weg zu besseren Verbindungen und einer höheren Produktivität für verteilt arbeitende Mitarbeiter. Menschen, die von überall aus arbeiten müssen bzw. wollen, müssen auch von überall aus miteinander kommunizieren können. Während die meisten Menschen bei UC vor allem an VoIP und Video denken, umfasst diese Technologiekategorie jedoch auch Webkonferenzen, Bildschirm- und Dokumentenfreigabe, Voicemail, E-Mail, Textnachrichten und Instant Messaging – d.h. alle wichtigen Funktionen der heutigen Homeoffice-Umgebung.
Für die Transformation und Modernisierung von Netzwerken spielt UC insofern eine wichtige Rolle, da es notwendig ist, den Datenverkehr nach Typ zu priorisieren und Technologien zur Fehlerkorrektur bereitzustellen, die ein besseres Benutzererlebnis bieten. Dies ist besonders wichtig für Datenverkehr wie Sprache und Video, der niedrige Latenzzeiten und eine stabile Verbindung erfordert. SD-WAN bietet die ideale Technologie, um UC-Verkehr so zu priorisieren, dass er über die Verbindung mit der höchsten Kapazität und der geringsten Latenz geroutet wird. So können Verbindungen kontinuierlich überwacht und verwaltet und der Verkehr bei Bedarf umgeleitet werden, wenn die Leistung nachlässt. Diese Fähigkeiten sind mit herkömmlichen Netzwerken einfach nicht möglich.
5. Das Internet der Dinge (IoT)
Schätzungen über die Anzahl der IoT-Geräte gehen weltweit in die zweistellige Milliardenhöhe, und die Zahl wächst täglich weiter. Viele denken im Zusammenhang mit dem Internet of Things vor allem an industrielle Abläufe, aber auch Dinge wie anwendungsbezogene Technologien wie Server und Container können mit IoT-ähnlichen Sensoren ausgestattet werden, um die Leistung zu überwachen und zu optimieren. Bereits heute gibt es eine schier endlose Liste verschiedenster Geräte, die mit dem Netzwerk verbunden sind – von Autos, Kameras und Containern bis hin zu Aufzügen, Umweltsensoren und Energiesteuerungen.
Vielen dieser Geräte mangelt es jedoch an inhärenter Sicherheit, was dazu führt, dass sie an den Eintrittspunkten in das Netzwerk Angriffspunkte für Hacker schaffen. Der IoT-Datenverkehr wird in den kommenden Jahren weiter ansteigen und eine im Netzwerk konvergierte Sicherheit wird dann immer wichtiger, um mögliche Angriffe rechtzeitig erkennen und entschärfen zu können.
Fazit
Unternehmen benötigen heutzutage ein Netzwerk, das es ihnen ermöglicht, die Funktionen bereitzustellen, die für den Prozess ihrer digitalen Transformation unentbehrlich sind. Dazu gehören umfassende integrierte Sicherheit, skalierbares fortschrittliches Routing, eine vollständige Transparenz des Netzwerkverkehrs, ausgefeilte Analysefunktionen sowie Möglichkeiten für Secure Access Service Edge (SASE). Tools, die diese Funktionen integrieren, wie z. B. Secure SD-WAN, sind praktikable Ansätze, um die Trends und Technologien der digitalen Transformation nachhaltig zu unterstützen.