GPS-Ortung

Wer ortet wen mit der GPS-Ortung?

Wer ortet wen mit der GPS-Ortung?

Nahezu jedes elektrische Gerät kommt heute mit Internetanschluss und GPS-Ortung. Über den Internetanschluss kann sich schnell ein Virus oder Trojaner einschleichen. Nicht nur die Internetverbindung ist eine Sicherheitsgefahr. Auch die GPS-Ortung in Verbindung mit einer Internetverbindung kann schnell dafür sorgen, dass der eigene Aufenthaltsort ständig zu verfolgen ist. Dabei muss nicht einmal ein Sensor am Fahrzeug der verfolgten Person angebracht werden. Die meisten Menschen tragen heute eine Spionagekamera mit GPS-Sender und Mikrofon freiwillig mit sich herum und zahlen noch für diese lückenlose Überwachung. GPS-Ortung hat aber nicht nur Nachteile. Gut gesichert kann die GPS-Ortung Leben retten und den Alltag erleichtern.

GPS-Ortung für den Notfall

GPS-Ortung kann Leben retten. Wanderer und Entdecker benutzen schon seit langem Notfallsender, die eine Positionsmeldung abgeben, wenn Hilfe benötigt wird. Das macht Ausflüge in dünn besiedelte Gegenden, in denen es dauern kann, bis man Hilfe findet, viel sicherer. Die GPS-Ortung ist aber auch in der Stadt nützlich. Sie erleichtert die Navigation und im Falle eines Unfalls oder Sturzes, können die Rettungskräfte schneller wissen, wo sich ein Unglück zugetragen hat. So können bestimmte Sender detektieren ob der Träger in einen Unfall verwickelt wurde. Die Apple-Uhr hat zum Beispiel dieses Extra integriert. Auch im Mobiltelefon ist standardmäßig eine Übersendung des Standortes integriert, wenn man eine Notrufnummer wählt. Das geschieht ganz unabhängig davon, ob man den GPS-Empfänger im Telefon aktiviert hat oder nicht.

Die totale Überwachung

Die Tatsache, dass die GPS-Ortung auch bei ausgeschaltetem Dienst funktioniert, zeigt wie beschränkt die Nutzerkontrolle über die Funktionalität der modernen Mobiltelefone ist. Die Betriebssysteme der handelsüblichen Mobiltelefone geben Außenstehenden die Möglichkeit ständig den Standort des Telefons zu übermitteln auch ohne Wissen der Benutzer. Dies gilt auch für die Mehrzahl der anderen GPS-Ortungsgeräte. Dabei ist besonders beim Telefon sehr interessant, das die meisten Mobiltelefone heute keine Batterie mehr haben, die aus dem Gerät entfernt werden kann. Sie sind immer sendebereit.

Wer hört mit?

Nun stellt sich die Frage, wer diese GPS-Ortung verwenden kann. Als erste Antwort fallen hier die Sicherheitsdienste auf. So ziemlich alle Sicherheitsdienste Deutschlands haben theoretisch Zugriff auf die Standortbestimmung per GPS-Ortung. Wenn BND und Bundespolizei auf die Ortung zugreifen können, dann ist auch davon auszugehen, dass FSB, CIA, MI6 oder NSA diese Möglichkeit haben. Sei es durch eigene Technologie oder durch die Amtshilfe der deutschen Behörden. Auch Hacker und Kriminelle können diese Funktion des Telefons für ihre Zwecke ausnutzen.

Wie kann man sich von der unfreiwilligen Ortung per GPS schützen?

Es gibt eine Reihe von Wegen sich der Ortung durch GPS zu entziehen. Die einfachste Lösung ist kein GPS-fähiges Gerät mit sich zu führen. Wer unbedingt sein Telefon mit sich führen will, der kann die GPS-Antenne aus seinem Telefon ausbauen. Leicht modulierbare Telefone wie das Fairphone geben einem hier die Möglichkeit das Telefon ständig der Nutzung anzupassen, die man aktuell benötigt. Bei anderen Geräten gestaltet sich der Ausbau komplizierter. Für jedes Gerät kann aber eine Lösung gefunden werden, die dauerhaft oder auch nur zeitweise die GPS-Antenne aus dem Gerät entfernt. Alternativ kann auch zeitweilig die Batterie aus dem GPS-Gerät entfernt werden. Ohne Strom kann kein Signal gesendet werden. Wem das alles zu kompliziert ist, der kann den Flugmodus aktivieren und die GPS-Ortung deaktivieren. In diesem Falle ist aber nicht sicher, dass nicht über eine Hintertür eine Position vom Telefon versendet werden kann.

Fehlortung durch Störsignale

Störsender sind eine weitere Option, für die Unterdrückung der GPS-Ortung. Das Signal der GPS-Satelliten kann durch Störsender überlagert werden und eine Ortsbestimmung unmöglich machen. Es lässt sich sogar ein Flugmodus vortäuschen . Diese aktive Fehlverortung kann helfen unentdeckt zu bleiben, da man so nicht die Aufmerksamkeit der Überwacher auf sich zieht. Wer sein GPS ganz deaktiviert, der erregt mehr Aufmerksamkeit, falls jemand eine Überwachungsaktion durchführt.

GPS ist nicht das einzige Problem

Wer ein Mobiltelefon mit sich führt, der muss sich nicht nur über den GPS-Empfänger Sorgen machen. Das dichte Netz an Funksendern und sogar die Bluetooth-Sender an den Mobiltelefonen helfen jedes Telefon zu orten. Zusätzlich wird oft schon vollkommen automatisch ein Aktivitätsbild eines Nutzers erstellt, dass bei Interesse untersucht werden kann. Die genauen Positionsdaten einer Person über die Zeit gesammelt, können sehr viel über den Lebensstil aussagen. So kann entdeckt werden, wer sich an Ausgangsperren hält und wer eine Nachteule ist.

Steigert die Sicherheit, birgt aber auch Gefahren

Die Nutzung von GPS-Ortung hat viele Vorteile. Man verirrt sich nicht mehr so leicht und sollte es zu einem Notfall kommen, dann kann schnell die eigene Position an Rettungskräfte gesendet werden. Es gibt neben diesen Vorteilen aber auch Gefahren. Dank der präzisen Ortung, wird eine vollkommene Überwachung möglich. Diese Überwachung lässt sich aber durch einige Vorsichtsmaßnahmen verhindern.