PKI/CLM

Warum ein manuelles Zertifikatsmanagement in modernen Netzwerken oft scheitert

Warum ein manuelles Zertifikatsmanagement in modernen Netzwerken oft scheitert

Von Andreas Philipp, Business Development Manager, IoT bei Keyfactor

Digitale Zertifikate sind das Rückgrat moderner, sicherer Datenübertragungen. Sie ermöglichen eine verschlüsselte Kommunikation zwischen verschiedenen Endpunkten in Netzwerken. Doch das manuelle Management dieser Zertifikate – von der Beantragung über die Erstellung bis hin zur Erneuerung oder zum Widerruf – ist für viele Unternehmen ineffizient. Oftmals verlassen sich IT-Teams dabei auf Excel-Tabellen, was zunehmend zu Problemen führt.

Die wachsenden Herausforderungen beim Zertifikatsmanagement

Andreas Philipp, Business Development Manager, IoT bei Keyfactor

Die Anzahl der in Unternehmen eingesetzten digitalen Zertifikate steigt kontinuierlich. Besonders durch Technologien wie DevOps, IoT, Cloud-Dienste und den verstärkten Einsatz von Home-Office-Lösungen hat sich die Menge der Zertifikate rasant erhöht. Gleichzeitig hat sich ihre Lebensdauer aufgrund strengerer Sicherheitsanforderungen stark verkürzt: Zertifikate, die früher mehrere Jahre gültig waren, müssen heute oft alle 90 Tage erneuert werden.

Die manuelle Verwaltung stößt dabei schnell an ihre Grenzen:

1. Fehlende Transparenz:

Viele Unternehmen verfügen nicht über eine umfassende Übersicht ihrer Public Key Infrastructure (PKI). Selbstsignierte Zertifikate und Insellösungen führen zu einem unübersichtlichen „Zertifikatswildwuchs“.

2. Komplexität der Prozesse:

Die Erneuerung oder der Widerruf von Zertifikaten ist zeitaufwändig und fehleranfällig, besonders wenn das zuständige Personal wenig Erfahrung mit PKI-Systemen hat.

3. Krypto-Agilität:

Um den neuesten  Sicherheitsanforderungen zu entsprechen, müssen Algorithmen regelmäßig aktualisiert und Zertifikate in passenden Formaten bereitgestellt werden. Dieser Prozess ist ohne automatisierte Tools nahezu unmöglich.

4. Fachkräftemangel:

Die Zahl der benötigten PKI-Fachleute übersteigt bei weitem die verfügbaren Ressourcen. Selbst spezialisierte Teams stoßen ohne geeignete Werkzeuge an ihre Grenzen.

Automatisierte PKI-/CLM-Lösungen als Schlüssel zur Effizienz

Die Lösung für diese Herausforderungen liegt in der Automatisierung. Mit modernen PKI- und CLM-Tools (Certificate Lifecycle Management) können Unternehmen ihre Zertifikatsverwaltung deutlich effizienter gestalten. Diese Tools bieten:

  • Automatische Inventarisierung: Sie durchsuchen das gesamte Netzwerk nach aktiven und abgelaufenen Zertifikaten und ermöglichen eine zentrale Verwaltung.
  • Überwachung und Kontrolle: Zertifikate können in Echtzeit überwacht, rechtzeitig erneuert und im Falle von Kompromittierungen schnell widerrufen werden.
  • Compliance-Sicherheit: Automatisierte Lösungen erleichtern die Einhaltung von Vorschriften und reduzieren das Risiko zertifikatsbedingter Ausfälle. Ein Beispiel für eine effektive Lösung ist die PKI-as-a-Service-Plattform , die Unternehmen eine vollständige Automatisierung der Zertifikatsverwaltung ermöglicht.

Fazit: Der Weg in die Zukunft

Manuelles Zertifikatsmanagement ist angesichts wachsender Komplexität und steigender Sicherheitsanforderungen keine Option mehr. Unternehmen, die auf automatisierte PKI- und CLM-Lösungen setzen, profitieren von einer langfristigen Sicherung ihrer Zertifikatslandschaft, besserer Compliance und einer deutlichen Reduzierung von Risiken – selbst bei begrenzten personellen Ressourcen.