Endpoints - Datenmanagement - New Work

Warum dezentralisiertes Arbeiten dezentralisierte Daten erfordert

Warum dezentralisiertes Arbeiten dezentralisierte Daten erfordert

Datenmanagement im New Work

Von Jack Coates, Senior Director of Product Management bei Tanium

Der sprunghafte Anstieg von Remote Work hat die Arbeitswelt weltweit für immer verändert und wird langfristige Folgen für Unternehmen, einzelne Mitarbeiter und speziell für IT-Abteilungen haben.

Jack Coates, Senior Director of Product Management bei Tanium

Die letzten Monate haben gezeigt, dass Betriebe in den meisten Fällen gut beraten sind, gewohnte Praktiken zu überdenken und Prozesse dem „New Normal“ anzupassen. Ein Beispiel: Noch vor weniger als zwei Jahren, vor der COVID 19 Pandemie, war es durchaus üblich für Unternehmen, täglich mehrere hundert Gigabyte hochgranularer CPU-Leistungsmetriken von jedem Endpunkt zu sammeln. Dies erschien bereits damals ineffizient und verschwenderisch, doch viele Betriebe rechtfertigten dies mit der Begründung, Bandbreite und Speicher seien nicht sonderlich teuer. Wir wissen, was danach geschah. Millionen von Endpunkten wechselten in häusliche Breitbandnetze, und plötzlich wurde die Bandbreite für Unternehmen zu einer echten Herausforderung.

Sobald Firmen dem „Pandemie-Überlebensmodus“ entkommen und wieder das langfristige Wachstum in den Blick rückt, sollten sie deswegen dringend die Verwaltung ihrer Informationstechnologie überdenken. Denn in Zeiten, in denen Millionen von Menschen jetzt von zu Hause aus auf Netzwerke zugreifen, teilweise mit privater oder ungeprüfter Ausrüstung, ist die Zahl der dezentralen Geräte – und der entsprechenden Daten – dramatisch gestiegen. Im letzten Quartal des Jahres 2020 wurden weltweit mehr als 385 Millionen Smartphones und 80 Millionen PCs ausgeliefert – fast 11 Prozent mehr als im Vorjahr. Leider haben viele Unternehmen nicht Schritt gehalten, was die Verwaltung dieser Geräte angeht.

Der herkömmliche Data-Lake-Ansatz, bei dem davon ausgegangen wird, dass sich die meisten Endgeräte hinter der Unternehmens-Firewall befinden und an einem zentralen Ort verwaltet werden können, hatte schon lange vor der Pandemie an Relevanz verloren. Der Umstieg auf Telearbeit machte ihn aber praktisch über Nacht obsolet.

Da Unternehmen darauf angewiesen sind, dass Mitarbeiter Daten über zunehmend verteilte Netzwerke hinweg erstellen und nutzen, besteht die effizienteste Lösung darin, diese Daten stattdessen auf den Endpunkten zu verwalten, welche die Angestellten tatsächlich nutzen.

Dieser dezentrale Ansatz, bei dem die Daten an der Edge bleiben, hat mehrere Vorteile:

  • Höhere Geschwindigkeit: Man stelle sich einen typischen Sicherheitsvorgang vor, wie etwa die Anmeldung eines Domain-Administrators auf einem bekanntermaßen kompromittierten Endpunkt. Bei einem herkömmlichen Data-Lake-Ansatz in einem modernen Unternehmen mit mehreren Standorten müssen zu diesem Zweck Login- und Endpunktdatensätze in den Speicher verschoben, die Datensätze normalisiert und eine Übereinstimmung erkannt werden – ein Prozess, der bis zu 45 Minuten in Anspruch nehmen kann. Die gleiche Antwort an der Edge zu erzeugen dauert nur 15 Sekunden.
  • Kosteneinsparungen: Data Lakes erfordern ein erhebliches Maß an Infrastruktur, unabhängig davon, ob sie als Service bezogen oder lokal aufgebaut werden. Beim dezentralen IT-Management werden stattdessen intelligente Fragen an einzelne Endpunkte gestellt, was weit weniger Ressourcen erfordert – Einsparungen, die für überlastete mittelständische Unternehmen immer wichtiger werden.
  • Geringeres Risiko: Alle Metriken und Ereignisse der Welt nützen nichts, wenn sie unzugänglich in einem Datensee versunken sind. Wenn der Endpunkt lernt, die wichtigen Dinge selbst zu melden, können Unternehmen Ressourcen für Ereignisse mit höherer Priorität und höherem Risiko sparen.

Um zu einem moderneren Ansatz zu gelangen, der Zeit und Geld spart und die Risiken verringert, sollten Unternehmen also idealerweise auf ein dezentrales Gerätemanagement umsteigen. Doch wie lässt sich dies bewerkstelligen?

Unterstützung gewinnen

Jede Veränderung erfordert starke Allianzen und Zustimmung im gesamten Unternehmen. Insbesondere benötigt die Geschäftsleitung Beweise, dass die Veränderung dem Unternehmen einen nachweisbaren Nutzen bringen wird, sei es durch eingesparte Kosten, erhöhte Produktivität oder einen anderen messbaren ROI. IT-Manager, die auf ein dezentrales Gerätemanagement-Modell umsteigen möchten, sollten sich deshalb mit entsprechenden Argumenten wappnen, ausgehend vom finanziellen und personellen Aufwand sowie den Beschränkungen, die die herkömmlichen Ansätze speziell in ihrer Umgebung verursachen. Außerdem sollten sie eine klare Roadmap vorlegen können, die zeigt, wie der Umstieg vonstattengehen soll und wie das Momentum des neuen Paradigmas auch nach der Umsetzung aufrechterhalten werden kann.

Die richtigen Tools und Technologien beschaffen

Die richtige Technologie ist entscheidend für den bleibenden Erfolg eines dezentralen Managementmodells. Bei der Planung der Umstellung und der langfristigen Umsetzung sollten die IT-Verantwortlichen stets die Endziele im Auge behalten: Geschwindigkeit, Kosteneinsparungen und Verringerung der Risiken. Um einen Nutzen zu haben, müssen die Tools vor allem schnell, effektiv und flexibel sein. Ein Produkt, das bei einer Funktion hervorragend abschneidet, aber für nichts anderes verwendbar ist, wird sich schwer rechtfertigen lassen. Ebenso wenig ist ein Produkt tauglich, das zwar theoretisch alles kann, aber keine sofort verfügbaren Funktionalitäten bietet. Edge-Tools sollten in der Lage sein, unverzüglich Fragen zu beantworten und praktisch umsetzbare Informationen zu liefern, ohne die Teams auf einige wenige Anwendungsfälle festzulegen.

Die Menschen mitnehmen

Die Umstellung auf ein dezentrales IT-Management-Modell erfordert mehr als nur eine Änderung der Datenarchitektur der Unternehmen: Die Mitarbeiter müssen auf diese Architektur auch anders reagieren, neue Fähigkeiten entwickeln und Veränderungsbereitschaft demonstrieren. Bei jedem Paradigmenwechsel, auch in der IT, muss die menschliche Seite genauso berücksichtigt werden wie die technische, wenn nicht sogar mehr. Kleine, schnell erzielbare Nutzeffekte und nachweisbare Ergebnisse sind hier der Schlüssel zum Erfolg.

Im Jahr 2021 arbeiten Millionen von Menschen von zu Hause aus, und so war es niemals wichtiger, alle Geräte, auch die Geräte an der Peripherie, zu verwalten, zu überwachen und abzusichern. In der heutigen Situation greifen die Ansätze von gestern zu kurz. Wenn die Daten am Rand des Netzwerks bleiben, können Betriebe zum einen die wichtigen Dinge sehen sowie darauf reagieren und zum anderen Zeit und Kosten sparen und die Risiken reduzieren. Dies wiederum versetzt das Unternehmen in die Lage, seinen Kunden besser gerecht zu werden und die Einsparungen zu nutzen, um in Innovation und langfristige Stabilität zu investieren.