USA verbannt Kaspersky aus Behörden

US-Regierung verbietet Einsatz von Kaspersky-Lösungen

US-Regierung verbietet Einsatz von Kaspersky-Lösungen

DHS-Richtlinie verbannt Kaspersky

In einer verbindlichen operativen Richtlinie, die am 13.9. vom Department of Homeland Security (DHS) veröffentlicht wurde, hat die US-Regierung den Einsatz der russischen Kaspersky Lab Security Software auf allen Regierungscomputern verboten.

Die Entscheidung kommt nach der Sitzung des Senat Intelligence Committees, in dem die Amerikaner den russischen Antivirus-Anbieter beschuldigen, geheime Verbindungen mit der russischen Regierung zu pflegen. Das FBI interviewte dazu ein Dutzend Kaspersky-Mitarbeiter in verschiedenen Unternehmensfilialen in USA.

Agenturen haben 90 Tage Zeit, um die Software von Kaspersky zu entfernen

Nach der veröffentlichten Richtlinie beauftragte das DHS die Regierungsbehörden, in den nächsten 30 Tagen die Nutzung oder Anwesenheit von Kaspersky-Produkten auf ihren Informationssystemen zu identifizieren, detaillierte Pläne zur Löschung zu entwickeln und letztendlich innerhalb der darauf folgenden 60 Tage jegliche Kaspersky Softwarekomponenten zu entfernen.

Folgend ein Ausschnitt aus der offiziellen DHS-Richtline , die die Entscheidung der US-Regierung erklärt, Kaspersky-Software von Regierungs-PCs zu entfernen.

…diese Handlung basiert auf den Informationssicherheitsrisiken, die durch die Verwendung von Kaspersky-Produkten auf föderalen Informationssystemen entstehen. Kaspersky Anti-Virus-Produkte und -Lösungen bieten einen breiten Zugang zu Dateien und erhöhten Privilegien auf den Computern, auf denen die Software installiert ist, die von bösartigen Cyber-Akteuren genutzt werden kann, um diese Informationssysteme zu kompromittieren. Die Abteilung ist besorgt über die Beziehungen zwischen bestimmten Kaspersky-Mitarbeitern und russischen Geheimdiensten und anderen Regierungsbehörden und Anforderungen nach russischem Recht, die es russischen Geheimdiensten ermöglicht, Hilfe von Kaspersky zu beantragen oder zu erzwingen und die Kommunikation zwischen russischen Netzwerken abzufangen. Das Risiko, dass die russische Regierung, ob eigenständig oder in Zusammenarbeit mit Kaspersky, den Zugang von Kaspersky-Produkten nutzen könnte, um föderale Informations- und Informationssysteme zu kompromittieren, schadet der US-amerikanischen Sicherheit…

Die DHS gibt zwar Kaspersky die Möglichkeit, die Richtlinie anzufechten. Experten glauben allerdings, dass dies zu nichts führen wird. Seit den ersten Gerüchten im Mai, über die Absichten der US-Regierung alle Kaspersky Lösungen aus den US-Behörden zu verbannen, hatte Kaspersky bereits vehement alle Anschuldigungen zurückgewiesen

Am 13.9.2017 gab Kaspersky erneut dazu eine Gegendarstellung und Erklärung ab , nachdem die DHS-Richtlinie veröffentlicht wurde.

Zudem versuche das FBI die Privatwirtschaft dahingehend zu beeinflussen, dass keine Kaspersky Produkte mehr verkauft oder verwendet werden sollten. Letzte Woche entfernte der US-Einzelhändler Best Buy bereits alle Kaspersky Produkte aus seinen Filialen.