Smarthome Security
Unzureichende Cybersicherheit in Smarthomes: Risiken und Schutzmaßnahmen
Eine aktuelle Studie des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und des Programms Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK) zeigt, dass drei Viertel der Menschen in Deutschland (75%) Smarthome-Geräte nutzen, aber nur unzureichende Sicherheitsvorkehrungen treffen. Die Befragung verdeutlicht, dass viele Nutzerinnen und Nutzer die potenziellen Gefahren ihrer vernetzten Geräte unterschätzen und nicht genügend Maßnahmen zur Sicherung ihrer Privatsphäre und Daten ergreifen.
Die Risiken, die von Smarthome-Geräten wie Smart-TVs, Saugrobotern oder intelligenten Lautsprechern ausgehen, sind vielfältig. Ein großes Problem ist das fehlende Bewusstsein für diese Risiken. So wissen weniger als die Hälfte der Befragten (42%), dass auch Smarthome-Geräte von Schadsoftware infiziert werden können. Cyberkriminelle könnten infizierte Geräte beispielsweise als Teil eines Botnetzes für Angriffe missbrauchen. Ebenfalls besorgniserregend ist, dass nur 37% der Befragten wissen, dass Smarthome-Geräte zur Überwachung genutzt werden können, und nur 35% sind sich darüber im Klaren, dass Kriminelle persönliche Daten abfangen und missbrauchen könnten. Solche Sicherheitslücken könnten von Einbrechern oder Betrügern ausgenutzt werden, um detaillierte Informationen über die Bewohner zu erhalten.
Trotz dieser Risiken ergreifen die meisten Nutzerinnen und Nutzer nur begrenzte Schutzmaßnahmen. Beispielsweise haben nur 34% der Smart-Speaker-Nutzer ein starkes Passwort für ihr Benutzerkonto gewählt, was die am häufigsten umgesetzte Sicherheitsmaßnahme darstellt. Noch weniger Menschen achten darauf, nur notwendige Daten einzugeben (29%), regelmäßige Software-Updates durchzuführen (27%) oder die Sicherheit des Routers zu überprüfen (19%). Besonders alarmierend ist, dass 16% der Nutzerinnen und Nutzer keine der vorgeschlagenen 17 Schutzmaßnahmen umgesetzt haben. Diese Zahlen unterstreichen den erheblichen Nachholbedarf in Sachen Cybersicherheit im Smarthome.
Der Cybersicherheitsmonitor, auf den sich die Studie stützt, wurde bereits zum sechsten Mal durchgeführt und befragte bundesweit 3.047 Personen ab 16 Jahren. Die Ergebnisse sind repräsentativ und wurden nach Kriterien wie Alter, Geschlecht, Bundesland und Bildung gewichtet. Die Untersuchung zeigt einen deutlichen Bedarf an mehr Aufklärung und konkreten Sicherheitsmaßnahmen, um die digitale Sicherheit in den Haushalten zu verbessern.
Für interessierte Smarthome-Nutzerinnen und -Nutzer bietet das BSI umfassende Informationen und Beratung an. Auf der Webseite des BSI, in Podcasts und Wegweisern wie "Internet der Dinge sicher nutzen" und "8 Tipps für den sicheren Umgang mit Smart Speakern" können sich Verbraucher über Risiken und Schutzmaßnahmen informieren. Auch die Polizei informiert auf ihrer Plattform www.k-einbruch.de über wirksamen Einbruchschutz im Smarthome und bietet eine Datenbank zertifizierter einbruchhemmender Produkte an.
Insgesamt zeigt die Studie, dass die meisten Menschen die Risiken, die von Smarthome-Geräten ausgehen, nicht ernst genug nehmen und dass es dringend notwendig ist, mehr Bewusstsein für Cybersicherheit im eigenen Zuhause zu schaffen. Nutzerinnen und Nutzer sollten verstärkt auf starke Passwörter, regelmäßige Updates und den Schutz ihrer Netzwerke achten, um ihre Daten und Privatsphäre besser zu schützen.