Digitale Barrierefreiheit
Lösungen für digitale Barrierefreiheit

In unserer zunehmend digitalisierten Welt ist der Zugang zu Informationen und Services über das Internet entscheidend. Digitale Barrierefreiheit sorgt dafür, dass Menschen mit Behinderungen diesen Zugang ebenso nutzen können wie andere. Dies ist nicht nur eine Frage der sozialen Verantwortung, sondern bietet auch erhebliche Vorteile für Unternehmen, die ihre Websites und Anwendungen zugänglich gestalten.
Was versteht man unter digitaler Barrierefreiheit?
Digitale Barrierefreiheit bezieht sich auf die Design- und Entwicklungspraktiken, die gewährleisten, dass Menschen mit Behinderungen, wie Sehbehinderungen, Hörbehinderungen oder motorischen Einschränkungen, in der Lage sind, Webinhalte effektiv zu nutzen. Dies umfasst den Zugriff auf Informationen durch Technologien wie Screenreader, die Möglichkeit zur Navigation mittels Tastatur und den Einsatz von visuellen Designs, die für alle Nutzer klar sind.
Pflicht zur Barrierefreiheit auf Websites ab 2025
Mit der bevorstehenden gesetzlichen Verpflichtung zur Barrierefreiheit für öffentliche Websites ab 2025 gemäß der EU-Richtlinien, ist es für Unternehmen wichtig, proaktiv zu handeln. Dies umfasst auch u.a. den gesamten Online-Handel.
Vorteile einer barrierefreien Website für Unternehmen
1. Erreichen einer breiteren Zielgruppe
Durch barrierefreie Webdesigns können Unternehmen eine breitere demografische Basis erreichen, einschließlich der über 20% der deutschen Bevölkerung, die mit irgendeiner Form von Behinderung leben. Dies erweitert den Kundenstamm und öffnet neue Märkte.
2. Positive Auswirkungen auf das Markenimage
Ein Engagement für Barrierefreiheit im Internet zeigt soziale Verantwortung und verbessert das öffentliche Image eines Unternehmens. Kunden und Stakeholder erkennen und schätzen Unternehmen, die sich für alle Nutzergruppen einsetzen.
3. Verbesserung der SEO durch Barrierefreiheit
Suchmaschinen favorisieren Websites, die barrierefrei sind, da sie leichter zu crawlen sind und eine bessere Benutzererfahrung bieten. Elemente wie alternative Texte für Bilder und logische Strukturierung von Inhalten verbessern nicht nur die Zugänglichkeit, sondern auch das Ranking in Suchmaschinen.
Umsetzung digitaler Barrierefreiheit und Anforderungen
Die Implementierung von Barrierefreiheit im Internet umfasst das Design, den Inhalt und die technische Entwicklung der Website. Hier spielen sowohl die Barrierefreie Informationstechnik-Verordnung (BITV 2.0) als auch die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) als wichtige Standards eine wesentliche Rolle. Die folgenden Checklisten können Unternehmen dabei helfen, ihre Websites umfassend barrierefrei zu gestalten.
Checkliste für barrierefreies Webdesign
- Gute Lesbarkeit und Anpassbarkeit: Verwenden Sie lesbare Schriftgrößen und ermöglichen Sie Benutzern das Anpassen dieser Größen ohne Beeinträchtigung der Funktionalität oder des Layouts.
- Kontrast zwischen Vorder- und Hintergrund: Stellen Sie sicher, dass Texte und interaktive Elemente einen hohen Kontrast zum Hintergrund aufweisen (mindestens 4,5:1), um die Lesbarkeit für sehbehinderte Nutzer zu optimieren.
- Größe von Links und Buttons: Gestalten Sie interaktive Elemente so, dass sie leicht zu erkennen und anzuklicken sind, besonders für Nutzer mit motorischen Einschränkungen. Empfohlen wird eine Mindestgröße von 44×44 Pixeln für taktile Elemente.
Checkliste für barrierefreie Content-Erstellung
- Übersichtliche und intuitive Struktur und Navigation: Strukturieren Sie Ihre Website so, dass Informationen leicht zu finden sind und die Navigation konsistent und vorhersehbar ist.
- Überschriftenstruktur: Verwenden Sie eine klare hierarchische Struktur für Überschriften, um die Inhalte logisch zu ordnen und die Navigation durch die Inhalte mit Screenreadern zu erleichtern.
- Klare und verständliche Sprache: Vermeiden Sie Fachjargon und verwenden Sie einfache Sprache, um Ihre Inhalte einer breiteren Nutzergruppe zugänglich zu machen.
- Alternativtexte bei Bildern: Stellen Sie sicher, dass alle Bilder auf der Website mit beschreibenden Alternativtexten versehen sind, damit Nutzer, die visuelle Inhalte nicht wahrnehmen können, dennoch verstehen, was dargestellt wird.
Checkliste für barrierefreie Entwicklung
- Tastaturbedienbarkeit: Gewährleisten Sie, dass alle Interaktionen auf der Website über die Tastatur ohne Maus ausführbar sind, einschließlich Zugang zu allen Links, Buttons und Formularfeldern.
- Korrekte HTML-Struktur: Verwenden Sie semantisch korrektes HTML, um die Kompatibilität mit assistiven Technologien zu sichern. Dies beinhaltet den richtigen Einsatz von HTML-Tags wie header, footer, article und nav.
- Unterstützung für Screenreader: Optimieren Sie Ihre Website so, dass sie effektiv mit Screenreadern genutzt werden kann, indem Sie ARIA-Landmarks verwenden und sicherstellen, dass dynamische Inhalte von Screenreadern richtig erkannt werden.
- Regelmäßige Zugänglichkeitstests: Führen Sie regelmäßig Tests mit realen Nutzern durch, um zu überprüfen, ob Ihre Website von Personen mit verschiedenen Behinderungen effektiv genutzt werden kann. Nutzen Sie auch technische Prüfwerkzeuge, um die Einhaltung der WCAG-Richtlinien sicherzustellen. Durch die Berücksichtigung dieser umfassenden Checklisten können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Websites nicht nur den gesetzlichen Anforderungen entsprechen, sondern auch ein inklusives Erlebnis für alle Nutzer bieten.
Nehmen auch Sie die digitale Barrierefreiheit als integralen Bestandteil Ihrer Website-Strategie auf. UserWay bietet diverse Lösungen zur Barrierefreiheit im Internet, sowohl für Websitegestalter als auch Unternehmen an. Beginnen Sie heute mit der Überprüfung und Anpassung Ihrer Website.
FAQ – Fragen rund um das Thema Lösungen für die digitale Barrierefreiheit
Was ist WCAG?
Die WCAG sind international anerkannte Richtlinien, die entwickelt wurden, um Webinhalte zugänglicher zu machen. Sie sind in drei Konformitätsstufen (A, AA, AAA) unterteilt, wobei AA die häufigste Anforderung für die Barrierefreiheit von Websites darstellt. Die Version WCAG 2.1 fokussiert die Verbesserung der Barrierefreiheit im mobilen Bereich.
Wer muss sich an die barrierefreie Informationstechnik Verordnung (BITV 2.0) halten?
Die BITV 2.0 ist speziell für öffentliche Stellen in Deutschland relevant. Sie schreibt vor, dass alle Websites und mobilen Anwendungen dieser Einrichtungen so gestaltet sein müssen, dass sie von Menschen mit verschiedenen Behinderungen ohne besondere Schwierigkeiten genutzt werden können, sodass Inklusion auch in die Dimension der Webseiten geschieht.
Wie testet man, ob eine Anwendung oder Website barrierefrei ist?
Um festzustellen, ob eine Website oder Anwendung barrierefrei ist, werden verschiedene Tools und Methoden verwendet. Dazu gehören Screenreader, die Textinhalte für sehbehinderte Nutzer vorlesen, und spezialisierte Software-Tools wie der BITV-Test oder WAVE, die die Einhaltung von Barrierefreiheitsstandards wie WCAG überprüfen. Zudem ist es durchaus empfehlenswert, Tests mit realen Nutzern durchzuführen, um sicherzustellen, dass die Website in der Praxis funktioniert und zugänglich ist.