KI
KI – Wo sind sie jetzt schon im Einsatz? Was verspricht die Zukunft?
Kaum eine Technologie hat sich in der letzten Zeit so schnell weiterentwickelt wie Künstliche Intelligenz (KI). In der Wissenschaft und in zahlreichen Branchen der Wirtschaft wird sie bereits angewendet. Sie durchdringt immer mehr Bereiche des täglichen Lebens.
Mit dem AI-Act hat die Europäische Kommission im Juni 2023 ein Gesetz über Künstliche Intelligenz herausgebracht. Diese Verordnung sieht stärkere Regulierungen von KI-Anwendungen vor und soll frühestens 2026 in Kraft treten. Der AI-Act kann zu positiven und negativen Veränderungen bei der Anwendung von KI führen. In jedem Fall wird KI die Zukunft revolutionieren.
Gegenwärtige Nutzung von KIs
Schon jetzt gibt es zahlreiche Anwendungsgebiete von KIs. Eines davon ist der Chatbot ChatGPT, der zur Erstellung von Texten genutzt wird und bereits in seiner vierten Version vorliegt. Die fünfte Version wird demnächst erwartet. Privatpersonen, aber auch Unternehmen nutzen ChatGPT zum Schreiben von Texten, beispielweise von Blogtexten für Webseiten. Studenten verwenden den Chatbot als Unterstützung bei wissenschaftlichen Arbeiten. KI-basierte Chatbots sind lernfähig und eröffnen noch weitere Anwendungsmöglichkeiten wie
- Schreiben von Angeboten
- Unterstützung beim Marketing
- Verfassen von Produktbeschreibungen
- Hilfe bei der Buchhaltung
- Bildbearbeitung
Bildbearbeitung oder Bilderkennung ist eine weitere Anwendungsmöglichkeit von KIs. Die Monocam befindet sich in der Erprobungsphase und soll Handysünder am Steuer erkennen. Eine Kamera wird auf einer Brücke platziert, um Fotos von vorbeifahrenden Fahrzeugen anzufertigen. Bei einer Auswertung mit KI werden Fahrer mit einem Handy am Steuer erkannt. Diese Aufnahmen werden dann gespeichert. Das Bildmaterial wird an die zuständige Bußgeldstelle übermittelt. Der Fahrer wird per Post benachrichtigt und bekommt einen Bußgeldbescheid.
Tipp: Bei der Monocam handelt es sich um ein Modellprojekt . Fahrer können gegen Bußgeldbescheide Einspruch einlegen, da sie fehlerhaft sein können.
Weitere Anwendungsmöglichkeiten von KI
In der Finanzbranche wird KI bereits häufig genutzt. Chatbots dienen der Kundenbetreuung von Banken. KI kann Banken auch beim Risikomanagement , beim Wertpapierhandel und bei der Identifizierung von Geldwäsche unterstützen. Banken können mit KI-basierten Systemen Rückschlüsse über die Kreditwürdigkeit von Kunden erhalten, um das Ausfallrisiko zu minimieren. Versicherungen wenden KI bereits an, um Schadensfälle schneller und genauer zu bewerten. KI kann helfen, Betrugsfälle aufzudecken. Auch zur Analyse von Kennzahlen wird KI bereits genutzt.
In der Industrie hat KI bereits einen hohen Stellenwert beim Internet der Dinge (Internet of Things, IoT). Maschinen und Anlagen werden vernetzt und können über KI-Systeme miteinander kommunizieren, um Produktionsabläufe effizienter zu gestalten. KI-Systeme sammeln riesige Mengen von Daten, werten sie aus und können anhand der Ergebnisse Entscheidungen unterstützen. In der Industrie können aufgrund komplexer Maschinendaten Unregelmäßigkeiten erkannt werden, um Fehler auszuschließen und rechtzeitig eine Wartung vorzunehmen.
Die Deutsche Bahn nutzt eine selbstentwickelte Software auf der Grundlage von KI, um Verspätungen zu begrenzen. Die Software analysiert Wetter-, Verkehrs-, Nutzungs- und Infrastrukturdaten, um Ausfallzeiten zu reduzieren und die Verlässlichkeit zu erhöhen. Die Automobilindustrie nutzt KI für selbstfahrende Autos, aber auch für verschiedene Assistenzsysteme, beispielsweise Notbremsassistenten oder Geschwindigkeitsassistenten. Es gibt inzwischen bereits viele weitere Anwendungen von KIs.
Mögliche Veränderungen durch den AI-Act
Mit dem neuen AI-Act will die EU-Kommission mehr Vertrauen in KI-Anwendungen schaffen und gleichzeitig die Grundrechte der Menschen stärken. Eines dieser Grundrechte ist der Datenschutz. Um den Datenschutz zu gewährleisten, will die EU KI-Anwendungen stärker regulieren. Der Datenschutz könnte sich mit dem AI-Act verschlechtern , da die KI-Systeme große Mengen von Daten sammeln, darunter auch personenbezogene Daten. Ein Europäisches Amt für Künstliche Intelligenz soll geschaffen werden, um KI zu regulieren und zu verhindern, dass hochsensible Daten von Personen missbraucht werden.
Zur Wahrung der Grundrechte der Menschen sollen KI-Anwendungen verboten werden, die geeignet sind, Menschen zu unterdrücken. Darunter fallen
- Systeme zur Gesichtserkennung in Echtzeit und weitere auf biometrischen Daten basierende Systeme
- Social-Scoring-Systeme
- Systeme zur automatisierten Erkennung von Emotionen
Es ist fraglich, ob sich Rechtssicherheit und der Schutz von Menschenrechten durch den AI-Act verbessern können. Die Einstufung von KI-Systemen in Risikoklassen und die stärkere Überwachung können den technologischen Fortschritt bei der Entwicklung von KI nicht aufhalten. Es ist kaum möglich, Missbräuche von KI bei der Manipulation von Wahlen, beim Terrorismus oder bei der Waffenproduktion vollständig zu verhindern.
Die Strafverfolgung könnte sich mit dem KI-Act verbessern, doch müssen solche Systeme höchste Auflagen zur Wahrung der Menschenrechte erfüllen.
Wie könnte die Nutzung von KI in zehn Jahren aussehen?
KI entwickelt sich rasant, was auch darin begründet ist, dass es sich um selbstlernende Systeme handelt. Anhand der gesammelten Daten entwickeln sich die Systeme weiter.
Selbstfahrende Autos stehen gegenwärtig noch ganz am Anfang. In zehn Jahren könnten sie bereits das Straßenbild beherrschen, genau wie selbstfahrende Busse und Züge denkbar sind.
Aus der Industrie und dem Finanzsektor wird KI nicht mehr wegzudenken sein. Einerseits wird die Arbeit durch KI erleichtert, andererseits könnten viele Arbeitsplätze vernichtet werden.
Einige Techniker schreiben KI-Systemen bereits ein Bewusstsein zu. Allerdings ist nicht klar definiert, was ein Bewusstsein tatsächlich ist. Künftig könnten KIs beim Schreiben von Büchern und sogar beim Komponieren von Musik genutzt werden.