Phishing

Ivanti Studie: Everywhere Workplaces erschweren den Kampf gegen Phishing

Ivanti Studie: Everywhere Workplaces erschweren den Kampf gegen Phishing

Fast drei Viertel der befragten Unternehmen wurden im letzten Jahr Opfer eines Phishing-Angriffs

Ivanti, die Automatisierungsplattform, die IT-Ressourcen von der Cloud bis zum Edge entdeckt, verwaltet, sichert und wartet, hat die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage zu Phishing-Angriffen vorgestellt. Die zentrale Aussage der Studie: Die globale Verlagerung der Arbeit an Remote-Standorte hat sowohl die Zahl der Angriffe, deren Raffinesse und die Auswirkungen von Phishing-Attacken deutlich nach oben getrieben. Fast drei Viertel (74%) der Befragten gaben an, dass ihr Unternehmen im letzten Jahr Opfer eines Phishing-Angriffs geworden ist, wobei alleine 40% im letzten Monat einen solchen Angriff erlebt haben. Für die Studie befragte Ivanti über 1.000 IT-Experten in Unternehmen in den USA, Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Australien und Japan.

Das Volumen von Phishing-Versuchen, so die Untersuchung, hat im letzten Jahr deutlich zugelegt. Acht von zehn Befragten bestätigten, dass die Anzahl der Anläufe zugenommen hat. 85% stellten darüber hinaus fest, dass diese Versuche immer ausgefeilter werden. Interessant dabei ist die Erkenntnis, dass im letzten Jahr besonders die eigenen IT-Mitarbeiter im Fokus der Cyberkriminellen standen. Fast drei Viertel der Befragten (73%) gaben an, dass speziell IT-Mitarbeiter Ziel von Phishing-Versuchen waren. Noch gravierender: Beinahe die Hälfte dieser Versuche (47%) war erfolgreich.

Zu den neuesten, schnell an Boden gewinnenden Varianten gehören Smishing- und Vishing-Scams, die ganz gezielt mobile Benutzer ins Visier nehmen. Laut einer aktuellen Studie von Aberdeen haben Angriffe auf mobile Endgeräte sogar eine höhere Erfolgsquote als solche auf Server – ein Muster, das sich tendenziell dramatisch verschärft. Das auf das Jahr hochgerechnete Risiko einer Datenschutzverletzung durch mobile Phishing-Angriffe beläuft sich laut dieser Erhebung auf einen Medianwert von etwa 1,4 Millionen € mit einem Langzeitwert von etwa 76 Millionen €.

Im Everywhere Workplace nutzen Remote-Mitarbeiter mehr denn je mobile Geräte, um auf Unternehmensdaten zuzugreifen. Und Hacker fokussieren sich speziell auf Sicherheitslücken in diesem Umfeld. 37% Prozent der Befragten erkannten dabei als Hauptursache für erfolgreiche Phishing-Angriffe einen Mangel sowohl an Technologie und als auch an Achtsamkeit der Mitarbeiter. Das fehlende Gefahrenbewusstsein der Mitarbeiter dominiert jedoch deutlich: 34% sahen darin den primären Grund für erfolgreiche Angriffe. Nahezu jedes Unternehmen (96%) bietet nach Angaben der IT-Spezialisten Cybersecurity-Schulungen an, um die Belegschaft über gängige Angriffe wie Phishing und Ransomware zu informieren. Allerdings mit mäßigem Erfolg: Nicht einmal ein Drittel (30%) der Befragten bestätigten, dass ein Großteil der Mitarbeiter (>80%) diese Schulungen auch absolviert haben.

Die Ivanti-Studie ergab außerdem, dass der Mangel an IT-Fachkräften die Auswirkungen von Phishing-Angriffen weiter verstärkt. Mehr als die Hälfte der Befragten (52%) bestätigten einen Personalmangel ihres Unternehmens im vergangenen Jahr. Von diesen Befragten wiederum erkannten 64% fehlendes Personal als Ursache dafür, dass die Behebung von Vorfällen zu lange dauert. Mit weniger Mitarbeitern ist die Fähigkeit der IT-Teams stark eingeschränkt, Sicherheitsprobleme schnell zu beheben. Jede Ausfallzeit, die durch einen Sicherheitsvorfall verursacht wird, kostet eine Organisation Geld und schadet der Produktivität: Fast die Hälfte (46%) ist davon überzeugt, dass vermehrte Phishing-Angriffe eine direkte Folge des Personalmangels sind.

„Die Reduzierung des Risikos von Phishing-Angriffen ist ein Wettlauf mit der Zeit, in mehr als einer Hinsicht. IT-Profis in Unternehmen müssen nicht nur den Angreifern einen Schritt voraus sein, die ständig neue Angriffe entwickeln, sondern auch ihren eigenen Anwendern – die erschreckend schnell auf bösartige Links klicken“, sagt Derek E. Brink, Vice President und Research Fellow bei Aberdeen Strategy & Research. „Während viele Unternehmen in Schulungsinitiativen zum Sicherheitsbewusstsein investiert haben, sollten sie auch fortschrittliche Automatisierung, künstliche Intelligenz und maschinelle Lerntechnologien priorisieren und anwenden. Damit lassen sich Phishing-Bedrohungen schneller und konsequenter identifizieren, verifizieren und beheben.“

„Jeder, unabhängig von seiner Erfahrung oder seinem Wissen über Cybersicherheit, ist anfällig für einen Phishing-Angriff. Immerhin hat die Umfrage ergeben, dass sich fast die Hälfte der IT-Profis schon einmal hat überlisten lassen“, erläutert Johannes Carl, Expert Manager PreSales – UEM bei Ivanti. „Um Phishing-Angriffe effektiv zu bekämpfen, müssen Unternehmen eine Zero-Trust-Sicherheitsstrategie implementieren. Nur sie umfasst eine einheitliche Endgeräteverwaltung mit geräteinterner Bedrohungserkennung und Anti-Phishing-Funktionen. Unternehmen sollten auch in Erwägung ziehen, sich von Passwörtern zu lösen. Indem sie die Authentifizierung auf mobilen Geräten mit biometrischem Zugang nutzen, beseitigen sie den primären Gefahrenpunkt bei Phishing-Angriffen.“