IoT Security
IoT Security im Rampenlicht: Der Weg für effektiven Schutz von IoT-Geräten
Von Ellen Boehm, Senior Vice President für IoT-Strategien und -Betrieb bei Keyfactor
Seit der Einführung des ersten netzwerkverbundenen Verkaufsautomaten im Jahr 1982 hat sich in der Entwicklung von IoT-Geräten viel getan. Die Verbindung von Geräten mit dem Internet und anderen Netzwerken hat eine transformative Ära eingeleitet und Innovationen in vielen Bereichen vorangetrieben. Doch neben dem enormen Potenzial dieser Technologien gehen auch erhebliche Risiken einher. Mit der zunehmenden Vernetzung und Integration von IoT in die Geschäftsprozesse von Unternehmen entstehen Sicherheitsbedrohungen, die proaktiv angegangen werden müssen. Jedes Gerät birgt das potenzielle Risiko eines Ausfalls verbundener Abläufe. Insbesondere bei geschäftskritischen Prozessen ist das Risiko hoch, da beispielsweise Produktionsausfälle zu erheblichen finanziellen Schäden und Gewinnverlusten führen können. Um die mit IoT-Umgebungen verbundenen Risiken zu minimieren, sind robuste Sicherheitsstrategien erforderlich, die im Folgenden aufgeführt und erläutert werden.
Vermeidung von Zertifikatsausfällen
Digitale Zertifikate sind das Rückgrat für Sicherheit und Funktionalität von IoT-Geräten. Sie ermöglichen es den Geräten, die Authentizität von Netzwerksignalen zu überprüfen und sichere Verbindungen herzustellen. Trotzdem scheinen die meisten Unternehmen überfordert zu sein, wenn es um das Management dieser Zertifikate geht: Laut einer Studie von Keyfactor haben 98 Prozent der befragten Organisationen in den letzten zwölf Monaten mindestens einen zertifikatsbezogenen Ausfall erlebt, der durchschnittlich zu Verlusten von über zwei Millionen Euro führte. Die Lösung liegt in einer zentralisierten und automatisierten Verwaltung von Zertifikaten, um deren gesamten Lebenszyklus effektiv zu managen und Ausfallzeiten zu minimieren.
Festlegung von Sicherheitsstandards für IoT
Eine der größten Herausforderungen für Organisationen besteht darin, ein klares Verständnis dafür zu entwickeln, welche Anforderungen die IoT-Sicherheit für ihre spezifische Umgebung stellt. Der Bericht zeigt, dass 56 Prozent der Organisationen nicht über das erforderliche Bewusstsein und die Expertise verfügen, um sich effektiv gegen IoT-Angriffe zu schützen. Um diese Lücke zu schließen, müssen Unternehmen eine gründliche Analyse ihrer IoT-Landschaft durchführen. Dazu gehört das Verständnis dafür, wie viele und welche Arten von Geräten verwendet werden, wie sie vernetzt sind und welche Sicherheitsrisiken damit verbunden sein könnten. Auf dieser Grundlage können dann spezifische Sicherheitsrichtlinien entwickelt und implementiert werden, die sowohl die einzigartigen Anforderungen des Unternehmens als auch die Besonderheiten der eingesetzten IoT-Geräte berücksichtigen.
Proaktiver Umgang mit Vorschriften
Sowohl in der Europäischen Union als auch in den Vereinigten Staaten werden gesetzliche Rahmenbedingungen geschaffen, um die Sicherheit digitaler und vernetzter Geräte zu erhöhen. Richtlinien wie NIS2 sollen Technologien fördern, die von Grund auf sicher gestaltet sind. Angesichts der Entwicklungen im legislativen Bereich ist es für Organisationen unerlässlich, die aktuelle Gesetzgebung aktiv zu verfolgen und die eigenen Sicherheitsstrategien entsprechend anzupassen. Nur so kann die Sicherheit von IoT-Umgebungen gestärkt und die Einhaltung von Compliance-Kriterien gewährleistet werden.
Der Weg zum effektiven Schutz von IoT-Geräten
Die Sicherheit von IoT-Geräten ist eine komplexe Herausforderung, die ein umfassendes Verständnis, strategische Planung und die Umsetzung effektiver Sicherheitsmaßnahmen erfordert. Organisationen sind darauf angewiesen, ihre Sicherheitsstrategien zu optimieren. Zu den wichtigsten Handlungsempfehlungen gehören die Optimierung des Zertifikatsmanagements, die Definition klarer Sicherheitsrichtlinien und die Einhaltung der relevanten gesetzlichen Rahmenbedingungen. In einer zunehmend vernetzten Welt müssen nachhaltige Sicherheitsstrategien im Mittelpunkt stehen, um eine sichere und von digitalem Vertrauen geprägte Zukunft zu gewährleisten.