Internet-Kriminalität

Internet-Kriminalität: Häufige Wege, Betrügern zum Opfer zu fallen

Internet-Kriminalität: Häufige Wege, Betrügern zum Opfer zu fallen

Online lauern viele Gefahren. Doch es gibt gewisse Warnzeichen, auf die du achten kannst, und Maßnahmen, mit denen du deine Onlinesicherheit erhöhst. Erfahre im Folgenden häufige Methoden von Cyberkriminellen und wie du dich davor schützt, Opfer einer Attacke zu werden.

Job Scamming – Betrug mit falschen Stellenanzeigen

Es klingt zu gut, um wahr zu sein: Du entdeckst eine Jobanzeige im Internet mit 5.000 Euro Einstiegsgehalt, bei der keine Ausbildung oder Vorkenntnisse notwendig sind und du nur 20 Stunden die Woche arbeiten musst.

Doch in den allermeisten Fällen ist das eine Falle; die Ersteller der Anzeige zielen darauf ab, deine Identität zu stehlen. Bewirbst du dich, nehmen sie Kontakt mit dir auf und bitten dich um Übermittlung einer Kopie deines Personalausweises und in manchen Fällen auch um ein Online-Bewerbungsgespräch.

Diese betrügerischen Stellenanzeigen erscheinen in seriösen Jobportalen, aber Kriminelle können sich ebenfalls die Mühe machen, falsche Webseiten zu erstellen, um dich über eine Google-Suche auf ihre Seite zu locken.

Im Allgemeinen gibt es folgende Warnzeichen, die auf Job Scamming hindeuten:

  1. Unrealistisches Angebot: Hohe Bezahlung ohne Vorkenntnisse und nur wenige Arbeitsstunden.
  2. Rechtschreibung: Rechtschreib- und Grammatikfehler in der Anzeige.
  3. Kontaktdaten: Kannst du nach einer Onlinesuche keine Informationen über das Unternehmen finden, sollte dich das stutzig machen. Aber Vorsicht: Die Täter können tatsächlich existierende Firmen nachahmen.
  4. Kontoeröffnung bei einer Bank mit deinem Namen: Das „Unternehmen“ bittet dich, bei einer Bank auf deinen Namen ein Konto zu eröffnen.
  5. Vorkasse: Vor Antritt deines Jobs sollst du für teure Programmen oder Lizenzen bezahlen.

Phishing

Phishing ist eine der größten Online-Bedrohungen. Wenn du einen Blick in dein E-Mail-Postfach wirfst und dort E-Mails entdeckst, in denen du angeblich 10.000 Euro gewonnen hast oder ein neues Mittel angepriesen wird, das den Haarwuchs verbessern soll, könnten diese Phishing-Nachrichten sein.

Oftmals handelt es sich offensichtlich um eine betrügerische E-Mail, aber die Nachrichten werden immer professioneller, vor allem durch die Weiterentwicklung von künstlicher Intelligenz (KI). Und leider fallen selbst bei offensichtlichen Phishing-Versuchen noch genug Menschen darauf herein, sodass der großflächige Versuch für die Kriminellen lohnenswert ist.

Die Kriminellen setzen dabei auf die Emotionen der Empfänger, wie beim Geldgewinn (Hoffnung) oder das Erzeugen einer Angstsituation, indem behauptet wird, dass es beispielsweise Probleme mit deinem Online-Banking-Konto gibt und sofortiges Handeln notwendig ist. Was zu gut klingt, um wahr zu sein, sollte dich stutzig machen. Außerdem gilt: Ein Unternehmen oder eine Bank würden dich nie bitten, deine Zugangsdaten zu bestätigen. Rechtschreib- und Grammatikfehler sind ebenfalls Warnzeichen, die auf eine gefälschte Nachricht hindeuten.

Um dich gegen Malware zu schützen, das durch Öffnen eines Anhangs auf dein Gerät gelangen kann, empfiehlt es sich, dass du ein Antivirenprogramm oder ein Tool gegen Malware nutzt.

Darüber hinaus bietet ein VPN (Virtuelles Privates Netzwerk) einen guten Schutz. Denn es verschlüsselt deine Daten und verschleiert deine IP-Adresse, sodass du sicher und anonym online unterwegs bist. Viele VPN-Dienste haben darüber hinaus noch weitere Funktionen integriert, wie eine Warnung vor böswilligen Webseiten oder die Möglichkeit einer dedizierten IP-Adresse.

Falls du dich fragst: Was ist eine dedizierte IP-Adresse ? Dabei handelt es sich um eine persönliche IP-Adresse, die dir vom VPN-Dienst zugewiesen wird; anders als bei herkömmlichen VPN-Verbindungen, bei denen du dir eine IP-Adresse mit anderen Nutzern teilst.

Identitäts- und Datendiebstahl

Du erhältst eine Nachricht per E-Mail, dass sich jemand kürzlich in eines deiner Online-Konten eingeloggt hat. Da du die letzten Tage gar nicht bei deinem Konto aktiv warst, kann das nur bedeuten, dass es jemand geschafft hat, dein Konto zu hacken.

Leider verwenden viele Nutzer immer noch Kennwörter wie 123456 oder password, die regelmäßig in den Top 10 der gängigsten Passwörter auftauchen. Hacker können in diesen Fällen dein Konto in weniger als einer Sekunde knacken. Die erbeuteten Daten nutzen sie entweder, um sich direkt damit finanziell zu bereichern (wie mit Bankkontoinformationen oder Kreditkartendaten) oder um sie an Dritte weiterzuverkaufen.

Schütze dich, indem du für jeden deiner Accounts starke und individuelle Passwörter wählst. Nutze einen Passwort-Manager – ein virtueller Tresor – in welchem du deine Zugangsdaten speicherst und sie verwaltest. Das Tool kann dir zudem helfen, starke Kennwörter zu erstellen.

Öffentliche WLAN-Hotspots

Öffentliche WLAN-Netzwerke sind verlockend, aber sie bergen auch viele Gefahren. Denn sie sind meist nur wenig bis gar nicht gesichert, was sie attraktiv für Cyberkriminelle macht. Verbinden diese sich mit demselben Netzwerk, ist es für sie ein leichtes, Daten von dir abzufangen. Eine weitere Methode von Hackern ist es, öffentliche Hotspots zu fälschen. So könnten sie ein Netzwerk erstellen, das sich Bahnhof Free WiFi nennt, um Bahnreisende, die kostenloses Internet suchen, in die Falle zu locken. Das wird auch als Evil-Twin-Angriff bezeichnet.

Die Kriminellen schleusen, sobald du dich mit dem Hotspot verbindest, Malware auf dein Gerät; oder sie führen einen sogenannten Man-in-the-Middle-Angriff durch, bei dem sie sich zwischen dein Gerät und der Verbindung zum Hotspot platzieren, um dich zum Beispiel auf eine gefälschte Webseite umzuleiten.

Als Schutz gegen die Gefahren eines WLAN-Hotspots und eines Evil-Twin-Angriffs solltest du diese öffentlichen Netzwerke entweder gänzlich meiden oder nur mit dem Schutz eines VPNs eine Verbindung aufbauen.