GFI: Wenn etwas kostenlos im Internet ist, sind SIE als Nutzer meist das eigentliche Produkt
Kostenlose Email, kostenlose Accounts, kostenloser Speicherplatz, kostenlose Software, kostenloses Hosting…..kostenlos dies, kostenlos das, kostenlos anderes. „Es gibt keine kostenlose Mahlzeit!“ Unternehmen, die erfolgreich im Internet unterwegs sind, sind keine Wohlfahrtsunternehmen. Sie versuchen immer, ihren Profit zu machen. Und daran ist eigentlich auch nichts verkehrt. Jeder muss seine Rechnungen zahlen, die Gehälter der Mitarbeiter überweisen, Steuern abführen etc., etc.. Entsprechend müssen die Unternehmen auch einen gewissen Profit machen.
Aber wenn diese Unternehmen etwas kostenlos anbieten, dann müssen sie mit anderen Dingen ihr Geld verdienen. Und oftmals sind es dann Informationen über die Nutzer, die diese kostenlosen Angebote nutzen. Wenn ihnen etwas also kostenlos angeboten wird, dann könnte es damit zusammenhängen, dass sie zur Nutzung z.B. eines Dienstes animiert werden sollen, damit das Unternehmen etwas Anderes mit mehr Wert an jemand Anderen gewinnbringend verkaufen kann. Ob es sich hierbei um persönliche Informationen über die Nutzer oder vielleicht nur eine effizientere Werbemöglichkeit handelt – SIE sind das Produkt, das verkauft wird – und SIE bekommen dafür nicht mehr als einen kostenfrei nutzbaren Dienst.
Wenn sie aufmerksam die Entwicklungen im Internet und den Medien verfolgen, dann dürfte diese Feststellung nicht besonders überraschend für sie sein. Dennoch gibt es einige Dinge, die sie vielleicht noch sorgfältiger abwägen sollten, bevor sie zu viel von sich Online preisgeben. Hier sind einige Dinge, die sie beachten sollten, bevor sie einen kostenfreien Dienst nutzen:
Ich lese Ihre Emails
Nun ja. Ich mache das nicht – aber Google schon. Und Google tarnt weder diese Vorgehensweise noch entschuldigt sich Google dafür. Die Emails der Nutzer werden ganz genau von den unternehmenseigenen Systemen analysiert, um herauszufinden, welche Werbung am besten zu den jeweiligen Nutzern passt. Auch wenn diese Analysen Maschinen und keine Menschen durchführen, ist dies doch weit mehr, als die meisten Nutzer wollen. Wenn sie also den Inhalt ihrer Emails für sich behalten wollen, dann sollten sie vielleicht einen anderen Email Service nutzen. Dann erhalten sie vielleicht nicht mehr so zutreffende Werbeanzeigen, aber das lässt sich glaube ich verschmerzen.
Zielgerichtete Werbeanzeigen
Es gab etwas, dass mich schon immer gewundert hat, wenn ich einen bestimmten Artikel bei Amazon gesucht hatte. Nämlich das Werbeanzeigen genau für diesen oder ähnliche Artikel auf den nächsten 20 Webseiten eingeblendet werden, die ich aufrufe. Es macht den Eindruck, als überwacht mich etwas und kennt jeden meiner nächsten Schritte. Dies hängt mit einer Art Cookie-Technologie zusammen und Werbeanzeigen, die diese Cookie-Technologie zu nutzen wissen. Amazon hat diese Art der Wissensgenerierung perfektioniert, alles über seine Kunden in Erfahrung zu bringen – und weis mittlerweile vielleicht mehr über meine Vorlieben als dies enge Familienmitglieder oder Freunde wissen. Großartiger Dienst, gute Preise. Aber es liegt an ihnen selbst, ob sie es zulassen, dass sie ein Unternehmen so gut kennt.
„Spezielle“ Angebote
Was viele dieser Angebote so speziell macht ist die „Tatsache“, das sie „nur“ für sie gemacht wurden….basierend auf den Informationen, die ein Unternehmen in einer Datei über sie zusammengetragen hat. Unternehmen haben ganze Datenbanken mit Kundeninformationen aufgebaut, die die Besuche der „Kunden“ auf ihren Webseiten, befreundeten Webseiten, Werbewebseiten und anderen Seiten genau analysieren. Einige Unternehmen gleichen ihre „Kundeninformationen“ sogar noch mit den öffentlich zugänglichen Nutzer-Informationen auf Facebook, Twitter und anderen Webseiten sozialer Medien ab, um das „Kundenprofil“ noch genauer zu gestalten und ihnen „noch“ individuellere (effizientere) Angebote zukommen zu lassen.
Persönliche Daten
Obwohl viele dieser Daten aus Logdateien oder von anderen Webseiten, die sie besuchen oder wo sie Informationen veröffentlicht haben, gesammelt werden, so ist dennoch anzumerken, dass die meisten Nutzer diese Informationen selbst und freiwillig preisgeben. Und zwar genau dann, wenn man sich für einen kostenlosen Account, einen zusätzlichen kostenfreien Speicherplatz oder für andere kostenfreie Angebote registriert. Privatsphäre – ausgenommen! Wie lautet ihr Name? Wo sind sie geboren? Welchen Schulabschluss haben Sie? Wie hoch ist ihr durchschnittliches jährliches Einkommen? Würden Sie diesen Dienst auch an Freunde oder Familienmitglieder empfehlen (so können sie ihren Bekannten helfen und dafür sogar einen Bonus kassieren)? Haben sie kürzlich etwas empfohlen (Like) oder den Beitrag eines Freundes kommentiert? Haben Sie kürzlich ein Foto von sich oder haben Freunde ein Foto über sie veröffentlicht? Sämtlich dieser Aktivitäten können genau passend zu ihrem Profil aufgezeichnet, vervollständigt und indiziert werden. Und kurz danach wird ihnen ein kostenfreier Service angeboten, der wie angegossen auf ihre Bedürfnisse passt. Aber was passiert dann mit den ganzen gesammelten Informationen? Sie werden verkauft, vermietet, mit anderen Organisationen geteilt oder für zielgerichtete Werbung verwendet. Damit wird das große Geld gemacht!
Beschränkte Haftung
Wie schaut es überhaupt mit der Haftung für ihre gespeicherten Informationen im Verlustfall aus? Damit sind jetzt nicht die Informationen gemeint, die über sie gesammelt werden, sondern beispielsweise die Fotos, Dokumente oder andere digitale Inhalten, die in der „Cloud“ gespeichert werden. Auch die kostenlosen Speicheranbieter wenden die gebotene Sorgfaltspflicht bei der Speicherung ihrer Daten an. Aber Unfälle passieren. Und wenn unersetzliche Familienfotos oder der Roman, an dem sie das vergangene Jahr gearbeitet haben, plötzlich gelöscht sind, dann hilft ihnen die „gebotene Sorgfaltspflicht“ auch nicht weiter. Bei einem kostenpflichtigen Dienst hätten sie zumindest die Chance, ihre bisher gezahlten Gebühren zurückzufordern. Aber was werden sie von einem Dienst zurückbekommen, für den sie nicht gezahlt haben?
Sicherheit
Dropbox, OneDrive, Google Drive, Box – um nur einige Cloud basierte Speicherdienste zu nennen, die einen kostenfreien Speicherplatz anbieten. Sicher kann man diese Dienste auch kostenpflichtig nutzen, um noch mehr Speicherplatz zu erhalten. Aber die meisten von uns können nicht einmal den kostenlosen Speicherplatz komplett ausnutzen. Und was speichern sie in diesem kostenfreien Speicherplatz? Egal was es ist – haben sie diese Informationen auch noch irgendwo anders gesichert? Falls nicht – dann sollten sie schnellstmöglich irgendwo eine Sicherungskopie erstellen. Unfälle können immer passieren und selbst eine Rückerstattung einer monatlichen Gebühr (wenn sie einen kostenpflichtigen Speicherplatz nutzen) entschädigt kaum für den Verlust unwiderbringlicher Daten. Aber wie ist eigentlich der Zugang zu ihren gespeicherten Daten gesichert? Wie stark ist das Passwort, das sie gewählt haben? Wann haben sie das Passwort das letzte Mal geändert? Um Daten von ihrem Computer oder ihrer persönlichen Festplatte zu stehlen, müssen die bösen Jungs Zugang zu ihrem Computer oder ihrer Festplatte haben. Um Daten von einem Speicherplatz in der Cloud zu stehlen, braucht man nur einen Internetzugang und Geduld. Stellen sie bei der Nutzung eines Onlinespeichers sicher, dass sie dort nur persönliche Daten speichern, wenn sie diese zuvor verschlüsselt haben.
Die Kernaussage der obigen Ausführungen: Lesen und verstehen sie die Nutzungsbedingungen und Datenschutzrichtlinien jedes – und wirklich JEDES Dienstes, den sie nutzen wollen. Seien sie auch extrem vorsichtig, wenn ihnen ein Update oder Upgrade angeboten wird – prüfen sie dabei genau, ob sie den Dienst zu eventuell geänderten Nutzungsbestimmungen weiternutzen wollen. Prüfen sie genau die individuellen Einstellungsmöglichkeiten eines Dienstes – speziell diejenigen, die ihre Privatsphäre betreffen. Stellen sie genau ein, was sie von sich öffentlich preisgeben wollen und was nicht. Nutzen sie immer eine verschlüsselte Zugangsmöglichkeit, wenn sie auf einen Dienst zugreifen – speziell bei Log-In. Verwenden sie eine Datei-basierte Verschlüsselung für ihre sensiblen Daten mit Schlüsseln, die nur sie verwalten. Und legen sie Backups ihrer wichtigen Daten an.
Quelle: GFI TalkTechToMe Weblog – Autor: David Kelleher
Über GFI
GFI Software ™ (www.gfi.com) entwickelt hochqualitative IT Lösungen für kleine bis mittelgroße Unternehmen mit bis zu 1000 Nutzern. GFI ® bietet zwei herausragende Technologien an: GFI MAX ™, mit der Managed Service Provider (MSPs) den eigenen Kunden zusätzliche Dienste anbieten können, und GFI Cloud ™, mit der Unternehmen ihre eigenen IT-Teams in die Lage versetzen können, das eigene Netzwerk über die Cloud verwalten und warten zu können. GFI verfügt über einen stetig wachsenden Kundenstamm von aktuell 200.000 Unternehmen. Die Produktlinie von GFI umfasst zudem Lösungen für eine verteilte Zusammenarbeit, Netzwerksicherheit, Anti-Spam, Patch-Management, Fax, Mailarchivierung und Webüberwachung. GFI ist ein auf den Channel Vertrieb fokussiertes Unternehmen mit Tausenden von Partnern auf der ganzen Welt. Das Unternehmen ist mit unzähligen Preisen und industriellen Anerkennungen ausgezeichnet worden und zudem seit langer Zeit Microsoft ® Gold ISV Partner.