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Erfolgreiche ESG-Initiativen für CSPs

Erfolgreiche ESG-Initiativen für CSPs

Energieeffizienz in Rechenzentren

Von Wendy Rentschler, Leiterin der Global Corporate Social Responsibility bei BMC Software

Laut Gartner-Bericht sind ESG-Kriterien ein Unterscheidungsmerkmal für IT-Anbieter und 70 % der Unternehmen auf dem IT-Markt haben umweltorientierte Ziele. Dies gilt für Unternehmen aller Branchen, die kontinuierlich nach Möglichkeiten suchen, sich durch Initiativen und praktikable Änderungen als verantwortungsbewusste, "grünere" Unternehmen zu profilieren.

Es liegt in der Natur der Sache, dass CSPs mit außerordentlich großen Datenmengen und Netzwerkverkehr arbeiten, und in der Vergangenheit wurde dies durch physische Rechenzentren unterstützt. Letztere benötigen dann Versorgungseinrichtungen wie Beleuchtung, Heizung und Kühlung, die zu dem anhaltenden Problem der Kohlenstoffemissionen beitragen.

Für Unternehmen, die physische Rechenzentren als Teil ihrer Infrastruktur unterhalten müssen, kann die Anpassung dieser Standorte an nachhaltige Belüftungs-, Heizungs-, Kühlungs- und Beleuchtungsprotokolle, wie sie im Verhaltenskodex für Energieeffizienz in Rechenzentren festgelegt sind, einen erheblichen Einfluss haben. Dieser Code wurde 2008 in Europa geschaffen, um dem steigenden Energieverbrauch von Rechenzentren zu begegnen.

Intelligente Technologien für mehr Leistung

Die Verlagerung von Rechenzentrumsressourcen in die Cloud und des Netzwerkverkehrs von einem zentralen Knotenpunkt zum Edge kann ebenfalls einen großen Unterschied machen, da sie näher an den Kund:innen heranrückt, die selbst oft unterwegs sind. Durch die Verlagerung an den Rand des Netzes werden auch die Latenzzeiten und die entsprechenden Energie- und Bandbreitenanforderungen reduziert, die bei der zentralen Speicherung von Daten und ihrer Übertragung über größere Entfernungen entstehen. Außerdem werden die Kund*innen so schneller angeschlossen – eine Win-Win-Situation also. Die Implementierung von "grünen" IoT-Geräten (Internet der Dinge), die den Strom- und Energieverbrauch sowie die Emissionen von Edge-Geräten wie Funkantennen reduzieren, kann ebenfalls helfen.

Laut der Studie Networks on Cloud: A Clear Advantage , einer kürzlich veröffentlichten Studie des Capgemini Research Institute, ist die Cloud für CSPs auf dem Vormarsch. Fast die Hälfte der Netzwerkkapazität von Telekommunikationsunternehmen wird in den nächsten drei bis fünf Jahren Cloud-nativ sein – von 31 Prozent im globalen Durchschnitt im Jahr 2022 auf 46 Prozent im Jahr 2027.

Die Umfrage schätzt, dass die Netzwerkressourcen für 42 Prozent der Treibhausgasemissionen der Telekommunikationsunternehmen verantwortlich sind, und sagt, dass die Befragten hoffen, diesen Anteil durch die Einführung der Cloud um fünf Prozent zu reduzieren. Zu den weiteren Vorteilen der Cloud gehören "ein geringerer physischer Hardware-Fußabdruck, ein geringerer Stromverbrauch, eine automatische Skalierung des Netzes nach Bedarf und die Verwaltung des Stromverbrauchs von Mobilfunktürmen durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) und maschinellem Lernen".

KI kann CSPs auch dabei helfen, die betriebliche Effizienz durch vorausschauende Analysen zu verbessern, die die Ressourcen- und Netzplanung und -zuteilung anhand von Variablen wie Kundenverhalten, Trends und Klimaereignissen unterstützen und die Lieferkette von den Routen bis hin zu den Transportmitteln optimieren, während fortschrittlichere Tools den Energieverbrauch je nach Bedarf hoch- und runterfahren können. Eine von Nokia durchgeführte GSMA Intelligence-Umfrage unter globalen Mobilfunkanbietern ergab, dass 78 % KI für sehr oder äußerst effektiv halten, wenn es darum geht, die Energieeffizienz ihrer Netze zu verbessern, den CO2-Fußabdruck zu reduzieren, ihre Daten effizient zu verarbeiten und in verwertbare Erkenntnisse umzuwandeln. 65 % glauben, dass die Technologie ihren Energieverbrauch um 10 % oder mehr senken könnte. Interessanterweise gab die Hälfte an, dass ihre Kundschaft der Grund ist, warum sie nach energieeffizienteren Netzwerkstrategien suchen.

Rechenschaftspflicht von ESG-Initiativen mit kollektiven Maßnahmen

Da immer mehr dieser Kund*innen Nachhaltigkeit zu einem Kriterium für ihre Geschäftstätigkeit machen, können CSPs ihr Engagement öffentlich bekräftigen, indem sie sich Initiativen anschließen, die Unternehmen zur Verantwortung ziehen. Die Business Ambition for 1.5° C-Kampagne der Science Based Targets Initiative (SBTi) ist ein Zusammenschluss von Unternehmen, die sich dem namensgebenden Ziel verschrieben haben, die Erderwärmung um 1,5° C zu reduzieren und eine kohlenstofffreie Wirtschaft zu erreichen. SBTi ist sich bewusst, dass der Informations- und Kommunikationstechnologiesektor (IKT) angesichts des Wachstums seiner Branche mit ständigen Herausforderungen konfrontiert ist, und hat Leitlinien aufgestellt, die ihm helfen sollen, nachhaltigere Praktiken zu entwickeln. Eine ähnliche Initiative wurde im Jahr 2021 in der EU gestartet. Die European Green Digital Coalition (EGDC), die von der Europäischen Kommission und dem Europäischen Parlament auf Ersuchen des EU-Rates unterstützt wird, zielt darauf ab, die Nachhaltigkeitsvorteile der Digitalisierung innerhalb des IKT-Sektors zu maximieren und gleichzeitig Nachhaltigkeitsziele anderer Sektoren außerhalb der Branche zu unterstützen. Die Kriterien für die Teilnahme finden Sie hier.

Kreislaufwirtschaft zur Verringerung der Auswirkungen von CSPs auf die Umwelt

Eine weitere Möglichkeit, wie CSPs das Thema Nachhaltigkeit vorantreiben können, ist die Sicherstellung einer ethischen und verantwortungsvollen Entsorgung ihrer Hardware bei der Umstellung auf Cloud- und Hybrid-Umgebungen. Während die Werbung für neue Geräte und die Auffrischung von Geräten Teil des Geschäftsmodells ist, können CSPs dieselben Kund:innen über die Kreislaufwirtschaft aufklären und diese Praktiken fördern, indem sie nachhaltige Verpackungen entwerfen und Kund:innen ermutigen – und Anreize schaffen -, ihre Geräte zu recyceln oder zu spenden, wenn sie das Ende ihrer Lebensdauer erreicht haben. Dies wird dazu beitragen, dass die Geräte und ihre schädlichen Bestandteile nicht auf Mülldeponien oder in die Gewässer gelangen.

CSPs haben eine unglaubliche Chance, die intelligente Kreislaufwirtschaft durch eine umweltorientierte Lieferkette, ethische Entsorgung von IT-Assets, Green IoT sowie Edge- und KI-Strategien zu beeinflussen und zu erweitern. Gemeinsam können diese technologischen Schlüsselfaktoren dazu beitragen, einen nachhaltigen digitalen Wandel in der Telekommunikationsbranche und darüber hinaus zu gewährleisten. In einer immer stärker vernetzten Welt ist es nicht möglich, bei der Innovation zurückzustecken. Deshalb müssen sich moderne Industrien, einschließlich CSPs, ihrer Auswirkungen auf unseren Planeten bewusst sein, um diese zu reduzieren.