Netzwerkmanagement

Einzelhandel und Digitalisierung: Wie das Netzwerkmanagement reibungslose Kauferlebnisse unterstützt

Einzelhandel und Digitalisierung: Wie das Netzwerkmanagement reibungslose Kauferlebnisse unterstützt

Von Florian Schönknecht, Stellvertretender Geschäftsführer bei ERAMON

Einzelhandelsunternehmen sind heute in hohem Maße auf ihre IT-Infrastruktur angewiesen, um reibungslos und effizient arbeiten zu können. Die komplexe Natur des Einzelhandelsbetriebs, einschließlich Einkauf, Kassensysteme und Logistik, erfordert eine gut synchronisierte digitale IT-Infrastruktur. Diese enge Verzahnung der Prozesse macht den Einzelhandel jedoch anfällig für technische Störungen oder Cyberangriffe.

Aus den Angriffen der Vergangenheit die richtigen Lehren ziehen

Erst im April dieses Jahres wurde der Bezahl- und Kassensystem-Anbieter NCR Opfer einer Cyberattacke . Eine Ransomware-Attacke hatte ein Rechenzentrum von NCR lahmgelegt, was zu erheblichen Beeinträchtigungen bei Kunden aus dem Einzelhandel geführt hatte. Die Hackergruppierung Black Cat hatte sich zunächst zu dem Cyberangriff bekannt, löschte aber kurz darauf ihr Bekennerschreiben, was auf Verhandlungen bezüglich einer Lösegeldzahlung hindeutet.

Florian Schönknecht, Stellvertretender Geschäftsführer, ERAMON

Ein weiteres Beispiel für einen Cyberangriff mit gravierenden Auswirkungen, der die Abläufe im Einzelhandel empfindlich gestört hat, ist der Angriff auf die Supermarktkette Coop . Die schwedische Supermarktkette musste 2021 nach einem Cyberangriff auf ihren US-Softwareanbieter Kaseya 800 ihrer Läden schließen. Der Angriff legte all ihre Kassensysteme lahm. Dieser Vorfall macht deutlich, wie empfindlich das Gleichgewicht der Abläufe ist und wie leicht das Tagesgeschäft durch Unterbrechungen der IT-Infrastruktur beeinträchtigt werden kann. Neben Cyberangriffen sind Störungen im Netzwerkbetrieb, die zu Fehlfunktionen von IT-Endgeräten wie Kassen und Scannern führen können, eine zusätzliche Gefahr für den Einzelhandel.

Das Ziel der Angreifer ist meist das gleiche: Das Abschöpfen sensibler und wertvoller Informationen sowie die Nötigung der Opferbetriebe zur Lösegeldzahlung. Dies kann durch Verschlüsselung für den Betrieb essenzieller Daten mittels Ransomware geschehen; oder aber indem die Angreifer sich der Kontrolle über das gesamte Netzwerk bemächtigen und die Kommunikation jeglicher Daten blockieren oder umleiten.

Das Netzwerk ist Datenautobahn und neuralgischer Punkt für Cyberangriffe zugleich

Das Netzwerk des Unternehmens dient als eigene Datenautobahn, über die alle Informationen aus dem Tagesgeschäft ausgetauscht werden. Das zuverlässige Funktionieren der gesamten IT-Infrastruktur hängt daher in hohem Maße vom unternehmenseigenen Netzwerk und dessen Verwaltung ab. An dieser Stelle kommen Netzwerkmanagement-Tools ins Spiel.

Netzwerkmanagement-Tools dienen unter anderem dazu, den Datenverkehr im Netzwerk zu kontrollieren und Echtzeitübersichten über mögliche Eindringlinge zu erstellen. Dies ermöglicht eine frühzeitige Erkennung und Reaktion auf Cyberangriffe, so dass die betroffenen Systeme unter Quarantäne gestellt werden können, bevor sich der Angriff ausbreiten kann. Darüber hinaus ist es wichtig, dass die Netzwerkmanagementlösung herstellerneutral und mit Netzwerkgeräten verschiedener Hersteller kompatibel ist. Dies gewährleistet Betriebssicherheit auch in Szenarien, in denen die Hardware eines bestimmten Herstellers nicht verfügbar ist und alternative Lösungen gesucht werden müssen.

Es sind nämlich nicht nur die Bedrohungen von außen, die einen reibungslosen Ablauf der digitalen Prozesse steuern und im Zweifelsfall unterbrechen. Eine ausreichende Anzahl funktionsfähiger und miteinander kompatibler Endgeräte machen im vernetzten Zusammenspiel die effiziente Arbeit erst möglich.

Allen Einzelteilen des digitalen Orchesters übergeordnet – sozusagen der Dirigent beziehungsweise die Schaltzentrale – ist das Netzwerkmanagement. Es erlaubt weitreichende Einblicke in die Auslastung und Funktionalität aller Leitungen und harmonisiert das Zusammenspiel aller Komponenten.

Das Netzwerkmanagement ist von elementarer Bedeutung für die IT-Sicherheit

Darüber hinaus können Netzwerkmanagement-Tools auch eingesetzt werden, um Einfallstore für unbefugten Zugriff auf das Netzwerk zu verhindern und somit die Vertraulichkeit und Integrität sensibler Daten zu gewährleisten. Dabei spielt das Configuration-Management eine entscheidende Rolle. Eine automatisierte, regelbasierte permanente Überwachung aller Konfigurationen stellt sicher, dass unerwünschte softwareseitige Werkseinstellungen der Geräte sowie ungewollte Änderungen sofort erkannt werden. Die Überwachung der Leistung und Verfügbarkeit von Netzressourcen reduziert das Risiko von Ausfallzeiten erheblich und gewährleistet einen reibungslosen Betrieb, indem Engpässe im Firmennetz frühzeitig identifiziert und entsprechende Warnungen an die IT-Beauftragten gesendet werden.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Netzwerkmanagement-Tools eine entscheidende Rolle für das reibungslose Kauferlebnis im Einzelhandel spielen. Der Schutz vor Unterbrechungen, Cyberangriffen und anderen Sicherheitsbedrohungen ist von wachsender Bedeutung. Durch die Überwachung und Kontrolle des Netzwerks in Echtzeit helfen diese Tools den Einzelhändlern, die Betriebssicherheit aufrechtzuerhalten und kostspielige Ausfallzeiten, DSGVO-Strafzahlungen sowie Rufschädigung zu vermeiden.