Internationaler Tag gegen Gewalt und Mobbing

Cybersecurity kann für mehr Sicherheit und Respekt im digitalen Raum sorgen

Cybersecurity kann für mehr Sicherheit und Respekt im digitalen Raum sorgen

Check Point wirft einen Blick darauf, wie Cybersicherheit, Gesetze und Bildung den Anstieg von Cybermobbing bekämpfen können.

Cybermobbing ist eine schwere, oft unerbittliche Form der digitalen Belästigung, die sich auf vielfältige Weise äußern kann und das emotionale Wohlbefinden und die Sicherheit von Einzelpersonen beeinträchtigt. Der heutige 7. November markiert den Internationalen Tag gegen Gewalt und Mobbing an Schulen, einschließlich Cybermobbing. Zu diesem Anlass setzt sich Check Point dafür ein, die IT Security zu nutzen, um die Verbreitung und die Auswirkungen von Cybermobbing einzudämmen. Denn heutzutage schützen Cybersicherheitsstrategien nicht nur Systeme vor Sicherheits-verletzungen, sondern tragen auch maßgeblich zum Schutz von Einzelpersonen, insbesondere von Kindern, vor Cybermobbing bei.

Die vielen Formen und Ausprägungen von Cybermobbing

Unter Cybermobbing versteht man jede Form von Belästigung, Missbrauch oder Verleumdung, die über digitale Plattformen erfolgt. Im Gegensatz zu traditionellem Mobbing findet Cybermobbing im virtuellen Raum statt und kann somit den Opfern überall hin folgen und verheerende Auswirkungen haben.

Cybermobbing kann in den folgenden Formen auftreten:

  • Identitätsdiebstahl: Cyber-Mobber erstellen oft gefälschte Konten, um sich als ihre Opfer auszugeben, was zu Missverständnissen, Rufschädigung oder Ausbeutung führt. So kann sich ein Mobber beispielsweise als Schüler ausgeben, um belästigende Nachrichten an seine Mitschüler zu senden, was persönliche Bindungen und Beziehungen nachhaltig schädigen kann.
  • Doxxing: Dabei werden persönliche Informationen der Opfer (Adresse, Telefonnummer usw.) öffentlich geteilt, wodurch die betroffene Person der Gefahr von körperlicher Gewalt oder weiterer Online-Belästigung ausgesetzt wird. Eine solche Bloßstellung kann zu anhaltender Angst und Verzweiflung führen.
  • Belästigung und Stalking: Cyber-Mobber können wiederholt bedrohliche oder belästigende Nachrichten senden oder Opfer plattformübergreifend stalken. Diese Form des Mobbings ist besonders in sozialen Medien weit verbreitet, wo Anonymität die Täter ermutigen kann.
  • Vergeltungspornographie und Sextorsion: Cyber-Mobber können ohne Zustimmung explizite Bilder der Opfer teilen oder damit drohen, dies zu tun, wenn ihre Forderungen nicht erfüllt werden. Diese Taktik wird als „Sextorsion“ bezeichnet und hat weltweit dramatisch zugenommen. Eltern sollten wachsam bleiben und ihre Kinder darüber informieren, wie man mit sensiblen medialen Inhalten umgeht.

Bestehende Vorschriften gegen Cybermobbing

Da Cybermobbing weltweit zunimmt, haben verschiedene Nationen Vorschriften zu seiner Bekämpfung erlassen, wobei die Wirksamkeit und Durchsetzung sehr unterschiedlich sind.

In Singapur beispielsweise bietet das 2014 erstmals erlassene und 2019 geänderte Gesetz zum Schutz vor Belästigung (Protection from Harassment Act, POHA) Opfern die Möglichkeit, Schutzanordnungen zu erwirken. Verstöße sind Straftaten, die mit hohen Geld- und Gefängnisstrafen geahndet werden. Japan ist noch einen Schritt weiter gegangen, nachdem der Selbstmord von Hana Kimura, einer professionellen Wrestlerin und Reality-TV-Star, die in den Monaten vor ihrem Tod von Social-Media-Nutzern online verunglimpft und belästigt worden war, die Öffentlichkeit für Cybermobbing sensibilisiert hatte. Dies führte zur Einführung strengerer Vorschriften im Rahmen des Gesetzes zur Verhinderung von Cybermobbing, das sich auf die Entfernung anstößiger Inhalte und die Bestrafung der Täter konzentriert. Im Jahr 2022 verhängte Japan härtere Strafen für Cybermobbing und machte „Beleidigungen“ im Internet strafbar mit einer einjährigen Gefängnisstrafe und einer Geldstrafe von maximal 2.500 US-Dollar.

In Australien und Neuseeland haben beide Regierungen in einer gemeinsamen Demonstration der Ernsthaftigkeit von Cybermobbing strenge Gesetze gegen Cybermobbing erlassen, wobei der australische Cybercrime Act und der neuseeländische Harmful Digital Communications Act strenge Strafen, einschließlich Gefängnisstrafen für Online-Belästigung, durchsetzen.

In Europa setzen viele EU-Länder strenge Datenschutzgesetze im Rahmen der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) durch, die indirekt Aspekte des Cybermobbings abdeckt, indem sie personenbezogene Daten schützt und Datenmissbrauch unter Strafe stellt.

Maßnahmen zur Bekämpfung

Ein integrierter Ansatz, der Cybersicherheit, Bildung und regulatorische Maßnahmen kombiniert, bietet den wirksamsten Schutz vor Cybermobbing. Check Point Software schlägt die folgenden umsetzbaren Methoden vor, die Cybermobbing und seine Auswirkungen verhindern oder abschwächen können:

  1. Erweiterte Datenschutzeinstellungen: Einzelpersonen sollten Datenschutzeinstellungen auf Social-Media-Plattformen verwenden, um zu kontrollieren, wer ihre Inhalte sehen und mit ihnen interagieren kann.
  2. Multi-Faktor-Authentifizierung: Wie bereits genannt, sollte MFA auf allen Konten implementiert werden, um unbefugten Zugriff zu verhindern und es Cyber-Mobbern zu erschweren, sich in persönliche Profile zu hacken.
  3. Ende-zu-Ende-Verschlüsselung: Durch diese Art der Verschlüsselung werden private Nachrichten und sensible Inhalte gesichert, sodass nur die vorgesehenen Empfänger die Informationen einsehen können, was es für Cyber-Mobber schwieriger macht, Daten abzufangen und zu missbrauchen.
  4. KI-basierte Inhaltsmoderation: KI-Tools helfen dabei, missbräuchliche Sprache und verdächtiges Verhalten zu identifizieren und zu filtern, insbesondere auf jugendorientierten Plattformen.
  5. Digitale Bildung: Junge Nutzer sollten darin geschult werden, Cybermobbing zu erkennen, zu melden und sich online sicher zu verhalten, um ihr Risiko zu verringern.
  6. Nachverfolgung des digitalen Fußabdrucks: Cybersicherheitstools können Online-Aktivitäten nachverfolgen und detaillierte digitale Spuren erstellen, um Mobber, die versuchen, sich hinter anonymen Profilen zu verstecken, zu lokalisieren und zu identifizieren.
  7. Meldemechanismen und Beweiserhebung: Viele Plattformen bieten inzwischen Meldeoptionen, mit denen Benutzer missbräuchliche Inhalte einfach dokumentieren und melden können. Die Speicherung dieser digitalen Beweise kann bei potenziellen Ermittlungen hilfreich sein.
  8. Unterstützungsnetzwerke und Beratung: Schulen sollten Online- und Offline-Unterstützung für Opfer einrichten, da Cybermobbing langfristige emotionale Auswirkungen haben kann. Plattformen und Institutionen sollten den Zugang zu Beratung und Unterstützung durch Gleichaltrige erleichtern.
  9. Elterlicher Schutz: Letztlich sollten Eltern als Hauptbezugspersonen von Kindern und Jugendlichen darauf achten, wie ihre Kinder in der virtuellen Welt interagieren und stets ein Auge auf ihr Nutzungsverhalten werfen.
Marco Eggerling, Global CISO, Check Point

„Cybersicherheit spielt eine grundlegende Rolle bei der Sicherung unseres digitalen Lebens über den traditionellen Unternehmens- und Regierungsbereich hinaus“, sagt Marco Eggerling, Global CISO bei Check Point Software Technologies . „Indem wir Einzelpersonen, insbesondere Schüler, mit sicheren Tools und digitaler Kompetenz ausstatten, können wir die allgegenwärtigen Auswirkungen von Cybermobbing verringern. Wir alle können einen Beitrag zu einem Umfeld leisten, das Bildung, Regulierung und Cybersicherheit vereint, um einen sicheren und respektvollen digitalen Raum für alle zu schaffen. Wenn wir zusammenarbeiten, um Cybermobbing zu bekämpfen, können wir eine digitale Welt schaffen, in der Sicherheit und Respekt koexistieren können.“