CIGI Report: eSpionage bedroht weltweite Wirtschaft und nicht nur einzelne Staaten

Nach Ansicht des Centre for International Governance Innovation (CIGI) sind Wirtschaftsspionage und Cyberkriminalität sehr kurzsichtige Aktivitäten, die die Stabilität des Internets und des weltweiten Online-Handels gefährden. Hinsichtlich der globalen Cyberkriminalität ist nach Ansicht von Aaron Shull, dem Autor des aktuellen CIGI Reports, das Zusammenspiel von Politik und Recht sehr wichtig und erfordert eine konzeptionelle Neuausrichtung, da Cyberkriminalität eine „Bedrohung für die weltweite Wirtschaft und nicht nur für einzelne Staaten darstellt“. Wenn man diese Punkte bedenkt, dann kann die internationale Kooperation entsprechend ausgeweitet werden, um langfristige finanzielle Nachteile zu verhindern und das Vertrauen in den elektronischen Geschäftsverkehr zu stärken.

Shull hat nationale Gesetze und die aktuellen Cyber-Interaktionen zwischen China und den USA – vor allem die Night Dragon Attacke und die 31-seitige Anklageschrift gegen fünf Chinesische Regierungsbeamte durch das US Department of Justice – untersucht, um die praktischen Schwierigkeiten und den tatsächlichen politischen Willen aufzuzeigen, die erforderlich sind, um die strafrechtliche Verfolgung von Cyberkriminellen effektiv zu gestalten. Der Autor merkt jedoch kritisch an, dass mit der erforderlichen Koordination „auf internationaler Ebene kaum in naher Zukunft zu rechnen sein wird“.

„Tatsache ist, dass eine ganze Reihe von Regierungen, die regelmäßig in wirtschaftlicher Cyber-Spionage und Cyberkriminalitätsvorfälle verwickelt sind, das digitale Vertrauen der großen Stakeholder-Gemeinschaft torpedieren“ führt Herr Shull weiter aus. Diese Online-Attacken haben „das Potenzial, die Beziehungen zwischen Regierungen zu destabilisieren“ wie auch das Vertrauen der Verbraucher zu zerstören und können bei Unternehmen zu finanziellen Verlusten und Gewinneinbrüchen zu führen.

„Das Problem ist auch, dass das effektive Verbieten der internationalen Cyberkriminalität nicht nur eine rechtliche Herausforderung ist, sondern vor allem eine Politische“ klärt Shull weiter auf. „Wenn die Regierungen wirklich gemeinsam versuchen, den langfristigen Abbau des Vertrauens in die Online Wirtschaft zu verhindern, dann kann der gemeinsame Dialog vielleicht weg von Misstrauen hin zu gegenseitiger Kooperation geändert werden.“

Sie können den englischsprachigen „Global Cybercrime: The Interplay of Politics and Law“ Report hier (http://www.cigionline.org/publications/global-cybercrime-interplay-of-politics-and-law) als kostenfreie PDF Kopie herunterladen (oder sie laden sich einfach den Report aus dem Anhang dieses Berichts herunter).

Dieser Bericht ist der letzte Bericht aus einer ganzen Reihe von Governance Berichten und Teil des CIGI Global Security & Politics Projektes „Organized Chaos: Reimaging the Internet.“

Über den Autor:
Aaron Shull ist wissenschaftlicher Mitarbeiter, Anwalt und Geschäftsführer von CIGI. Als Experte in Fragen der globalen Cybersicherheit und des Völkerrechts bringt er seine Erfahrung in die Forschungsaktivitäten der CIGI „Global Security & Politics“ und „International Law Research“ Programme ein. Zudem berät er das oberste Management von CIGI hinsichtlich einer ganzen Reihe von rechtlichen Fragen. Aaron hat in der Vergangenheit eine ganze Reihe von Unternehmen in rechtlichen Fragen bezüglich internationalem Recht, Regulierungsfragen und Umweltrecht beraten. Er hat Kurse an der Rechtsfakultät der Universität von Ottawa und an der Norman Paterson Schule für Internationale Angelegenheiten abgehalten und war zuvor als Staff-Editor beim Columbia Journal of Transnational Law tätig.

Über das Centre International Governance Innovation (CIGI)
Das Centre International Governance Innovation (CIGI) ist eine unabhängige, überparteiliche Denkfabrik über eine internationale Staatsführung. Geleitet von erfahrenen Praktikern und Akademikern unterstützt CIGI Forschungen, bildet Netzwerke, forciert politische Debatten und generiert Ideen für eine Verbesserung der multilateralen Regierungsbeziehungen. Durch die aktive Agenda an Forschungen, Veranstaltungen und Publikationen umfasst die interdisziplinäre Arbeit von CIGI auch die Zusammenarbeit mit Politik, Wirtschaft und Wissenschaft auf der ganzen Welt. CIGI wurde im Jahr 2001 von Jim Balsillie, dem Co-CEO von Research in Motion (Blackberry) gegründet und arbeitet – mit großer, äußerst dankenswerter und dauerhafter Unterstützung- einer ganzen Reihe von strategischen Partnern wie der Regierung von Kanada und der Stadt Ontario zusammen. Weitere Informationen finden sie unter www.cigionline.org.