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Über die Entwicklung des bargeldlosen Bezahlens

Über die Entwicklung des bargeldlosen Bezahlens

Wie lässt sich bargeldloses Bezahlen technisch realisieren und was sind die Vor- und Nachteile sowie die Trends dieser Bezahlmethode?

Wie die bargeldlose Bezahlung von morgen funktioniert

So schnell wie in Schweden verläuft die Abkehr vom Bargeld zwar nicht, aber die Fortschritte in dieser Richtung sind unübersehbar. Während in Schweden in den meisten Geschäften bereits nicht mehr mit Bargeld bezahlt werden kann, hat sich in Deutschland ein bunter Mix an den Kassen etabliert, an denen die einen noch mit Bargeld zahlen und die anderen schon mit Handy oder Karte.

Die Technik macht Fortschritte

Inzwischen sind auch in Deutschland in fast allen Läden die stationären Kassenterminals angekommen. Bei Events und Outdoor-Veranstaltungen kommen hingegen bevorzugt mobile Kassenterminals zum Einsatz. Die Kassenterminals sind mit einem Kartenlesegerät ausgestattet. Während die Kunden ihre Karte an das Lesegerät halten, findet die Einlesung in einem Zeitraum von nur 300 bis 600 Millisekunden statt. Möglich macht dies das neue kontaktlose Verfahren Tap and Go, welches das Durchziehen der Karte oder das Laden in einem Chiplesegerät ersetzt.

Durch die Nutzung der Nahfeldkommunikation (NFC) sind diese modernen Lesegeräte zunehmend auch für die Bezahlung mit dem Smartphone geeignet. Die Eignung erkennen Kunden am Wellensymbol. Die NFC-Bezahlung mit Smartphone fristet in Deutschland im Gegensatz zur Bezahlung mit Girokarte, Kreditkarte oder Debitkarte (Visa oder Mastercard) zwar noch ein Nischendasein, doch der Aufholprozess ist unübersehbar. Dies gilt auch deshalb, weil fortschrittliche Technologien wie die Zahlungslösungen von Abrantix auch in Deutschland immer stärker in den Geschäftsalltag integriert werden.

Die Kosten für den Kassenterminal

Stationäre Kassenterminals haben einen Stückpreis von etwa 500 bis 1.000 EUR, während mobile Kassenterminals deutlich geringere Kosten veranschlagen. Hier liegt der Spielraum eher zwischen 30 und 380 EUR. Neben den Anschaffungskosten müssen Einzelhändler mit dauerhaften Kosten für die Gerätemiete und pro Transaktion rechnen.

Die Miete veranschlagt monatliche Kosten von 7 bis 14 EUR, während die Transaktionskosten bei einer Girokarte pro Vorgang zwischen 7 und 9 Cent liegen – wobei Transaktionen mit Kreditkarten geringfügig teurer als mit EC-Karten sind. Hinzu wird pro Transaktion eine Gebühr von 0,25 % fällig, sofern mit Girokarte bezahlt wird. Bei einer Debitkarte, das heißt einer Visa- oder Mastercard, sind die anteiligen Kosten mit 1,19 % um ein Vielfaches höher.

Die Vorteile der bargeldlosen Bezahlung

Bargeldlose Bezahlung ist nach einer Studie mit durchschnittlich 11 Sekunden am schnellsten, wenn eine NFC-Bezahlmethode gewählt wird, welche die Eingabe einer PIN überflüssig macht. Auf dem zweiten Platz folgt die Barzahlung mit 22,3 Sekunden, während die Bezahlung mit Karte mit 29,4 Sekunden am langsamsten ist.

Vorteilhaft ist die bequeme und sichere Art der Zahlung, da man Platz im Portemonnaie spart und sich nicht um Raub und Diebstahl des Geldes sorgen muss. Auch der Ärger über die im Vergleich zu den DM-Scheinen wenig robusten Euroscheine, die leicht reißen und beim Bezahlen aneinander haften, gehört beim konsequenten bargeldlosen Bezahlen der Vergangenheit an.

Die Nachteile der bargeldlosen Bezahlung

Für Händler bedeutet die Zulassung bargeldloser Bezahlmöglichkeiten in ihrem Laden erhebliche Kosten, die sich sowohl in Anschaffungskosten als auch in dauerhaften Gebühren niederschlagen. Außerdem befürchten manche Kunden, dass sich Hacker Zugriff auf ihre Daten verschaffen könnten, um das eigene Konto zu plündern. Der lange Ausfall der zentralen Kartenlesegeräte in diesem Jahr, von denen große Supermarktketten bis zu zwei Monate lang betroffen waren, zeigt zudem, dass das System immer noch nicht vor technischen Störungen gefeit ist.

Werden wir alle zu Verschwendern?

Es ist ein offenes Geheimnis, dass das bargeldlose Bezahlen zum Ausgeben verführt. Dieser Vorteil für Händler wird zum Nachteil der Kunden. Deutliche Indizien für den Trend vermittelt eine Auswertung der durchschnittlichen Ausgaben von Kunden während eines Besuchs im Lebensmittelladen, die von 2012 bis 2018 durchschnittlich von 12,26 EUR auf 18,37 EUR pro Einkauf stiegen. Im selben Zeitraum stieg auch der Anteil der Kunden, die bargeldlos bezahlen, steil an. Dennoch behält jeder Kunde auch mit Karte oder Smartphone die Kontrolle über sein Ausgabeverhalten und kann der größeren Verführung aufgrund der eher abstrakt wirkenden Ausgaben widerstehen. Außerdem sind gewisse Ausgleichseffekte vorstellbar, wenn sich die Kunden in Deutschland an das bargeldlose Bezahlen gewöhnt haben.