Mobile Sicherheit - Biometrie

Touch ID: Wie sicher ist eigentlich die Funktion von Apple?

Touch ID: Wie sicher ist eigentlich die Funktion von Apple?

Wie sicher ist der Fingerabdruck?

Was vor wenigen Jahren noch futuristisch geklungen hat, ist heute ein technologischer Standard: Das Entsperren von Geräten per Fingerabdruck. Obwohl auch andere Smartphone-Hersteller diese Methode mittlerweile zum Teil einsetzen, ist der Fingerscan besonders bei iPhone-User bekannt. Die sogenannte Touch ID dient nicht nur dazu, denn Sperrbildschirm zu verlassen, sondern kann auch zur Absicherung verschiedener Apps eingesetzt werden. Aber wie sicher ist der Fingerabdruck wirklich?

Wozu dient die Touch ID?

Unsere Smartphones und Tablets enthalten zahlreiche sensible Daten. Darunter findet man nicht nur die Kontakte zu all unseren Freunden und Bekannten, sondern auch Passwörter oder sogar Bankdaten. Wird das Gerät gestohlen, ist es für viele Menschen ein echter Weltuntergang. Dann heißt es oftmals, alle Bank- und Kreditkarten zu sperren und wenn möglich auch direkt die SIM-Karte zu deaktivieren. Außerdem gibt es verschiedene Möglichkeiten, mit denen der Zugriff auf die eigenen Daten gesperrt werden kann. Viele Menschen verwenden dazu heute Sperrmuster oder Zahlencodes, die Touch ID gibt es mittlerweile aber auch schon seit einigen Jahren.

Da man Passwörter mit einer gewissen Software entschlüsseln kann, glauben viele daran, dass der Fingerabdruck, der schließlich bei jedem Menschen einzigartig und nicht so einfach reproduzierbar ist, die sicherste Methode ist. Die Touch ID kann dabei nicht nur den Sperrbildschirm sichern und damit alle Daten auf dem Smartphone oder Tablet, sondern auch einzelne Apps erneut sperren. Besonders Banking-Apps können damit vor Missbrauch geschützt werden. Generell macht die Touch-ID bei allen Anwendungen Sinn, für die Bankdaten hinterlegt werden mussten. Deshalb kann z. B. die mobile App von PokerStars mit der Touch ID geöffnet werden. Da man im Online Casino mit Echtgeld spielt, sind hier wertvolle Bankdaten hinterlegt. Mit dem Fingerabdruck gibt es einen zusätzlichen Schutz vor anderen Augenpaaren.

Wie sicher ist der Fingerabdruck-Sensor?

Biometrische Daten haben grundsätzlich einen relativ hohen Sicherheitsfaktor, da es jeden Fingerabdruck nur einmal auf der Welt gibt. Gleichzeitig sehen einige die Gefahr darin, dass man seine Fingerabdrücke täglich an hunderten Stellen hinterlässt und diese nicht ändern kann, wenn man gehackt wurde. Ist der Fingerabdruck einmal von einem Hacker erfasst worden, wird der Sensor unbrauchbar und man muss wieder auf einen Code, ein Muster oder ein Passwort umsteigen. Allerdings ist es nicht gerade einfach, den Fingerabdruck-Sensor zu hacken. Gelungen ist das noch nicht vielen, der Chaos Computer Club hat sich jedoch schon an einer erfolgreichen Attrappe eines Fingerabdrucks versucht. Dazu muss der Fingerabdruck allerdings erst einmal aufgenommen werden, was alles andere als einfach ist. Die biometrischen Daten online zu hacken, ist quasi unmöglich, denn sie werden niemals als Grafik gespeichert.

Wie gut funktioniert die Touch ID?

Grundsätzlich funktioniert die Touch ID relativ gut und wird von vielen Experten als verhältnismäßig sicher gesehen. Das liegt aber mitunter daran, dass immer noch viel zu viele Menschen schwache Passwörter wie „12345“ oder „Passwort“ einsetzen, obwohl vor diesen seit Jahren abgeraten wird. Der Fingerabdruck ist bei jedem Menschen komplex, wodurch sich dieses Problem nicht stellt. Was jedoch problematisch sein kann, ist, wenn die Entsperrung nicht funktioniert. Der Sensor ist relativ sensibel und kann unter unterschiedlichen Bedingungen streiken. Besonders wenn Fett, Schmutz oder Staub den Sensor trüben, kann es zu Problemen bei der Identifikation kommen. In diesem Fall sollte man den Sensor mit einem Mikrofasertuch reinigen, denn probiert man es mehrmals und erhält immer wieder eine Fehlermeldung, wird das Gerät gesperrt. Besonders lästig ist dies bei Banking-Apps, für die man nach drei gescheiteren Versuchen eine Bankfiliale besuchen muss, um die App zu entsperren.

Im Normalfall funktioniert die Touch ID jedoch relativ gut und die Technik wurde in den letzten Jahren immer weiter verbessert. Mittlerweile ist es außerdem auch möglich, iPhone und iPad durch einen Gesichtsscan zu aktivieren, denn hier hat man wieder den Vorteil der biometrischen Verschlüsselung, ohne dass man durch eine Verunreinigung des Sensors Störungen haben kann.

Die Touch ID wird von Experten als relativ sicher eingeschätzt, ist aber trotzdem nicht unknackbar. In Tests wurde es bereits geschafft, eine Daumenattrappe zu erzeugen, die ein Smartphone entsperren kann, dazu brauchten die Hacker allerdings einen Abdruck des jeweiligen Daumens. Das Szenario ist damit relativ unwahrscheinlich und man kann sich mit großer Sicherheit auf die Touch ID verlassen.