Spirent: Smartphones - Segen und Fluch unserer heutigen modernen Zeit
Vor über zehn Jahren hatte ich (Jeff Atkins, der Autor des Blogeintrags) ein kleines, schönes, silbernes Gerät, das genau in meine Handfläche passte. Ich dachte damals „mobile Geräte können nicht mehr besser als dieses Gerät werden“. Ich konnte Stundenlang problemlos sprechen und Textnachrichten versenden, wenn ich in Meetings war und gerade nicht sprechen konnte. Ok – ich konnte damals vielleicht nicht meine eMails abrufen oder im Web browsen – aber wen hat das vor 10 Jahren schon interessiert? Und das Beste: Ich musste mein Gerät nur einmal aufladen und konnte es tagelang ohne ein erneutes Aufladen nutzen. Ich war frei! Der Traum von Unabhängigkeit wurde Realität. Ich hatte keine Ahnung, dass Smartphones den Markt in Zukunft dominieren würden – und dies das Ende meines technologischen mobilen Unabhängigkeitstraums bedeuten würde.
Ein paar Jahre später sah ich das erste iPhone. Es war, als hätte jemand eine Zeitmaschine gebaut, wäre in die Zukunft gegangen und hätte dieses Gerät aus der Zukunft zurückgebracht. Was ich damals nicht erkannt hatte, dass dies auch den Beginn eines mobilen Rechnerwettrüstens bedeutete und das größte Problem dieses Wettrüstens die Batterielebensdauer sein würde.
Heute haben Smartphones den Mobilfunkmarkt übernommen. Nach einer aktuellen ABI Forschungsstudie hat die Anzahl an weltweiten Smartphone-Auslieferungen erstmals die Anzahl an Mobiltelefon-Auslieferungen Mitte des Jahres 2013 überholt. Dadurch ist aber auch der Datenverkehr um den Faktor sechs in den letzten fünf Jahren angestiegen. Der Wegbereiter für diese stetig anhaltende Explosion des Datenverkehrs sind die extrem leistungsfähigen Chipsets in den Herzen der Smartphones. Schaut man auf die technologischen Entwicklungen im Smartphone-Umfeld zurück, so ist diese Entwicklung des Datenvolumens klar nachzuvollziehen. Zunächst einmal hat sich die durchschnittliche Geschwindigkeit eines Smartphone-Prozessors um den Faktor fünf erhöht, seitdem das erste iPhone im Jahr 2007 auf den Markt kam. Gleichzeitig haben sich die Einzelprozessor-Smartphones aus dem Jahr 2007 zu Zwei- oder Vierprozessorsystemen im Jahr 2014 weiterentwickelt. Dies führt zu dem Ergebnis, das die Rechenleistung von Smartphones pro Jahr von 2007 bis 2014 um 37 Prozent (!) gewachsen ist.
Und ob die Explosion der Rechenleistung nicht schon Herausforderung genug gewesen wäre, so haben sich zudem die Bildschirmgrößen bei den Smartphones auf durchschnittlich 11,176 cm verdoppelt, was eine Vervierfachung der Bildschirmgröße gegenüber dem Jahr 2007 bedeutet. Dies führt auch zu dem Ergebnis, dass die Geräte zu gewaltigen Stromfressern geworden sind. Dummerweise hat sich im gleichen Entwicklungszeitraum (2007 – 2014) die durchschnittliche Akkukapazität eines Smartphones gerade einmal knapp verdoppelt.
Heute habe ich ein schönes, schwarz-glänzendes Gerät, dass auch perfekt in meine Hand passt…obwohl es deutlich größer als mein kleines silbernes Gerät von vor 10 Jahren ist. Und natürlich kann das neue Gerät auch so viel mehr: Ich kann mir damit Filme während meiner Wartezeit am Flughafen ansehen, Wortspiele mit meiner Frau spielen – sogar wenn ich in einem anderen Kontinent bin, oder auch einen Videochat mit meiner Tochter kurz bevor sie zu Bett geht machen – egal wo ich mich gerade auf der Welt befinde.
Aber wie die meisten Smartphone Nutzer habe ich wirklich keine Unabhängigkeit mehr. Nun – ich muss permanent den Status meiner Batterie / meines Smartphone-Akkus checken. Gott bewahre, wenn ich vergessen sollte, das Gerät zuvor in der Nacht aufzuladen, bevor ich zur Arbeit gehe oder einen Ausflug mache. Unweigerlich muss ich das Gerät mindestens einmal täglich aufladen – wenn nicht öfter. Ich habe dieses Gefühl der technologischen Freiheit irgendwie nicht mehr. So sehr ich mein Smartphone auch schätze – manchmal fühlt es sich an wie eine Steinkugel die man früher den Gefangenen an den Fuß kettete und flüstert mir zu: „Beweg Dich nicht zu weit von einer Steckdose weg!“
Mittlerweile haben wir uns weitestgehend an die „Batterielebenssituation“ angepasst – auch wenn wir es nicht lieben. Dies schließt die Gerätehersteller, die breite Industrie und auch Gerätenutzer wie mich ein. Leider beinhaltet dieser generelle Smartphone-Entwicklungstrend ein gewaltiges Problem, dass sich durch die aktuellen Entwicklungen und Trends sogar verschlimmern könnte, wenn die Industrie nicht ihren Kurs ändert.
Als sich die Bildschirmgrößen erhöht haben, so wurden auch die Geräte größer. Selbst als die Geräte dünner geworden sind, konnte die Größe der Batterien trotzdem gesteigert werden. Aber die Batterien können nicht noch größer werden. Für diese eine Sache (die Batterien) die Geräte durchschnittlich noch größer zu machen, wird wahrscheinlich nicht möglich sein. Und da sich Smartphones immer mehr zum Massenprodukt entwickeln, so sorgen auch die Kosten für einen zusätzlichen limitierenden Entwicklungsfaktor.
Abgesehen von einigen unvorhersehbaren Batterie-Technologie-Innovationen muss sich hier schnellstens etwas ändern. Wenn der Stromverbrauch der Smartphones weiterhin ohne eine echte Erhöhung der Batteriekapazität so in die Höhe schnellt, dann wird die Akkulaufzeit zu einem gewaltigen Verbraucherproblem. Glücklicherweise gibt es klare Anzeichen aus der Industrie, dass die Verbesserung der Energieeffizienz bei Smartphones zukünftig mehr in den Fokus rücken soll.
Ein neuer Trend ist die Implementierung von Batterielebenszyklus-Analyseprogrammen bei den führenden Mobilfunkbetreibern. Mit Spirent haben wir uns an die Spitze dieses Trends gesetzt und die Mobilfunkbetreiber mit Lösungen unterstützt, die Batterielebensdauer neuer Geräte zuerst zu überprüfen, bevor diese an die Kunden geschickt werden. Vor kurzem hat Spirent Communications zudem die Lösung „Quantum“ angekündigt: Ein automatisiertes Testsystem zur Messung und Analyse der Batterielebensdauer und Energieeffizienz von (mobilen) Geräten. Quantum ist das weltweite erste System, dass automatisiert realistische Anwendungsfälle auf einem Gerät ausführen und gleichzeitig den Stromverbrauch des Gerätes messen kann. Quantum ermöglicht es den Mobilfunkbetreibern, Geräteherstellern und Chipset Produzenten, direkte Stromverbrauchsvergleiche zwischen verschiedenen Geräten und Chipsets durchzuführen – ein Schlüsselelement von Batterielebensdauer-Analyseprogrammen, die auf eine Verbesserung der Energieeffizienz ausgerichtet sind.
Ich persönlich wünsche der Industrie den bestmöglichen Erfolg bei ihren Energieeffizienz-Initiativen. Ich habe auch immer noch den Wunsch nach einer technologischen Freiheit, den ich vor zehn Jahren noch ausleben konnte. Oh – mein Akku ist gerade unter 10% Restlaufzeit gesunken. Eine verbesserte Energieeffizienz kann nicht schnell genug für mich umgesetzt werden. Zeit, um den Akku wieder aufzuladen.
Schauen Sie sich doch einfach mal unser neuestes „Quantum in Aktion“ Video an und sehen Sie, wie das weltweit erste automatisierte Batterielebenszyklus-Bewertungssystem mit echten Szenarien zu Recht kommt.
Quelle: Spirent Communications Weblog – Autor: Jeff Atkins
Über Spirent Communications
Spirent Communications entwickelt innovative Testlösungen für Entwickler, die in der Telekommunikationsindustrie beschäftigt sind und die Leistung ihrer Entwicklungen und Systeme hinsichtlich aktuellsten, weltweit im Einsatz befindlichen Technologien, Infrastrukturen und Applikationen testen wollen. Das Unternehmen bietet zudem Tools für Service Techniker und Field Test Ingenieure an, mit deren Hilfe sich die generelle Netzwerkqualität verbessern und die Fehlerbehebung in Produktivnetzwerken effizienter und effektiver erledigen lässt. Spirent Communications beschäftigt über 1.400 Mitarbeiter an über 25 Standorten in mehr als 12 Ländern, die mehr als 1.400 weltweite Kunden betreuen. Weitere Informationen zu Spirent Communications finden Sie in englischer Sprache unter www.spirent.com sowie in deutscher Sprache im „Spirent Communications Bereich“ hier auf Info-Point-Security.