Digitalisierung im Einzelhandel

SASE für den Einzelhandel der Zukunft

SASE für den Einzelhandel der Zukunft

Von Michael Wood, Chief Marketing Officer bei Versa Networks

Michael Wood, Chief Marketing Officer bei Versa Networks

Die Digitalisierung macht auch vor dem Einzelhandel nicht Halt, denn Kunden erwarten sowohl im E-Commerce als auch im stationären Handel ein modernes Kauferlebnis. Während im Laden eine sichere WLAN-Verbindung und schnelle Kassen mittlerweile zur Grundvoraussetzung zählen, werden online mobile Zahlungsgateways und eine Interaktion mit Rich Media vorausgesetzt.

Viele Einzelhändler haben diesen Trend erkannt. Sie sorgen durch eine nahtlose Verbindung zwischen Online- und Offline-Geschäft für ein integriertes Einkaufserlebnis, das die Kundengewinnung und -bindung deutlich steigern kann. Doch neue Technologien erfordern auch robuste und effiziente Verbindungen zu Datenbanken sowie Anwendungen in der Cloud oder in einem Rechenzentrum. Dieser Trend wird in den nächsten zehn Jahren mit der Verlagerung von Arbeitslasten und Kundenanalysen in die Cloud, der Verbreitung des Internets der Dinge und der schnellen Entwicklung von Low-Code-Anwendungen noch zunehmen.

Herkömmliches MPLS kommt an seine Grenzen

Für den Einzelhändler bedeutet das, dass seine geschäftskritischen Anwendungen rund um die Uhr und über verschiedene Kanäle, Geräte und Plattformen hinweg zuverlässig funktionieren müssen. Im Netz entscheidet sich der Wandel im Einzelhandel, denn herkömmliche WANs und Zweigstellen sind oft nicht in der Lage, neue Kundenanforderungen nach mehr digitalen Dienstleistungen wie Social Media aber auch nach mehr Schutz vor Datenmissbrauch zu erfüllen. Herkömmliche Konnektivität wie MPLS erweist sich als zu teuer und zu starr für die dynamischen Anforderungen des heutigen Einzelhandels. Die zunehmende Nutzung von Cloud-basierten Anwendungen, Rich Media, VoIP und Cloud-basierten Produktivitäts- und Kollaborationstools lässt den Bandbreitenbedarf rapide ansteigen, so dass die alleinige Nutzung von MPLS immer teurer werden kann. Das öffentliche WLAN hingegen bietet Flexibilität und einfachen Zugriff auf die Cloud, ist jedoch mit inhärenten Problemen wie Latenzzeiten und Paketverlusten (insbesondere bei großen Entfernungen) behaftet. Hinzu kommen Fragen der Sicherheit, Netzwerkstabilität und Leistung.

Die meisten Einzelhändler verfügen heute über mehrere Standorte, Anwendungen und Plattformen für ihr Unternehmen und ihre Kunden, von denen jedoch jede einzelne eine potenzielle Schwachstelle für mögliche Angriffe darstellt. Die zunehmende Nutzung des öffentlichen WLAN oder von Breitbandverbindungen mit der Cloud oder Geräten setzt das Einzelhandelsnetzwerk kriminellen Aktivitäten und potenziellen Angreifern aus. Point-of-Sale-, IoT- und mobile Geräte, die sich über Instore-WLAN verbinden, sind ebenfalls mögliche Ziele. Die Segmentierung ist entscheidend, um eine sichere Trennung zwischen Gast- und Unternehmensnetzwerkdiensten zu gewährleisten. Eine enge Integration von Sicherheit und Netzwerk stellt dabei sicher, dass die IT-Abteilung des Einzelhandels die Netzwerkrisiken kontrollieren, abmildern und analysieren kann, während sie gleichzeitig bessere Methoden zur Durchsetzung von Richtlinien im gesamten Unternehmensnetzwerk unterstützt.

Kostenfaktor Sicherheit

Das Thema Sicherheit hat sich zu einem der größten Probleme im Einzelhandel entwickelt. So beliefen sich die durchschnittlichen Kosten eines Datenschutzverstoßes im Einzelhandel 2021 auf 3,27 Millionen US-Dollar, gegenüber durchschnittlich 2,01 Millionen US-Dollar im Jahr 2020, wie der Cost of a Data Breach Report 2021 zeigt. Das ist ein Anstieg um ganze 62,7 Prozent. Dabei gilt es zu bedenken, dass die tatsächlichen Kosten viel mehr sind als die reine Summe, die dem Unternehmen oder seinen Kunden gestohlen wurde. Vielmehr gehören zu den Kosten von Datenschutzverletzungen im Einzelhandel auch die Entschädigungszahlungen der Kunden durch Kreditüberwachungs- und Identitätsüberwachungsdienste, Rechtsstreitigkeiten im Falle einer Sammelklage und natürlich die Behebung der Datenschutzverletzung inklusive der Verhinderung künftiger Angriffe. Tatsächlich stellen die Reputationsschäden durch das verlorene Vertrauen der Verbraucher die Umsatzeinbußen aufgrund von Geschäftsunterbrechungen in der Regel in den Schatten.

Geschäftskritische Anwendungen wie POS oder das Bestandsmanagement müssen während des gesamten Arbeitstages ohne Unterbrechung laufen. Noch schwieriger wird es, wenn die gesamte Infrastruktur für saisonale Arbeitsspitzen ausgelegt und bereitgestellt werden muss. Wenn Einzelhandelsstandorte zunehmend auf Echtzeitanwendungen wie VoIP und Unified Communications angewiesen sind, sind Verzögerungen und Ausfallzeiten ein Problem, das nicht toleriert werden kann. Unabhängig davon, ob es sich um Anwendungen handelt, die das Tagesgeschäft ermöglichen, oder um mobile und Webanwendungen für Verbraucher, die vor Ort oder in der Cloud gehostet werden, ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Anwendungsbereitstellung ohne Kompromisse bei der Qualität und der Benutzerfreundlichkeit erfolgt.

Merkmale eines zukunftsfähigen WAN

Moderne Netzwerke, die die zugrunde liegende Infrastruktur für digitale, Cloud-orientierte Einzelhandelsunternehmen versorgen, müssen intelligent und so aufgebaut sein, dass sie eine unterbrechungsfreie, sichere Konnektivität zu Cloud-Anwendungen bieten. Hervorragende Anwendungsleistung, kürzere Bereitstellungszeiten und minimierte Kosten und Komplexität beim Betrieb der Netzwerke sind einige der Merkmale, die Einzelhändler beim Aufbau eines zukunftsfähigen WAN berücksichtigen sollten.

Unabhängig davon, ob das Einzelhandelsunternehmen beschließt, durch die Eröffnung neuer Niederlassungen oder durch Übernahmen an neue geografische Standorte zu expandieren, ist die Rolle der IT-Abteilung entscheidend für die schnelle Einbindung neuer Standorte. Dank der zentralen Verwaltung und Konsole von SD-WAN lassen sich neue Dienste und neue Standorte einfach einrichten und Richtlinien per Fernzugriff anpassen, um sofortige Ergebnisse zu erzielen, ohne sich um die Kosten, Ressourcen und Logistik kümmern zu müssen, die mit der Einrichtung einer neuen IT-Infrastruktur an einem neuen Standort verbunden sind.

Ein neuer Ansatz zur Integration von Sicherheit und Netzwerken in einer Lösung namens Secure Access Service Edge (SASE) versetzt IT-Teams im Einzelhandel in die Lage, proaktiv Richtlinien für den Anwendungstransport und Netzwerkrouten einzurichten, um Verkehrsspitzen zu bewältigen, anstatt Leitungen und Bandbreite aufrüsten zu müssen. SD-WAN, eine Funktion von SASE, ermöglicht es Einzelhändlern zudem, Nachfragespitzen zu bewältigen und gleichzeitig ein außergewöhnliches Kundenerlebnis zu bieten, indem es kostengünstige Breitbandverbindungen nutzt und sie sicherer und unternehmenstauglicher macht.

Fazit

Der Einzelhandel ist sicherlich der Wirtschaftssektor mit der größten IT-Abhängigkeit. Dadurch ergeben sich einerseits zahlreiche technische Möglichkeiten zur Verbesserung der Servicequalität, Kosteneffizienz und des Kundenerlebnisses. Andererseits können Netzwerkausfälle oder Serviceunterbrechungen zu erheblichen finanziellen Verlusten führen.

Mit SASE und SD-WAN können IT-Verantwortliche im Einzelhandel eine robustere, zuverlässigere und vertrauenswürdigere Netzwerkinfrastruktur aufbauen und so ihre Kunden bestmöglich bedienen. Durch die Schaffung eines perfekten Gleichgewichts zwischen Sicherheit, Verwaltbarkeit, Netzwerkbetriebseffizienz und Leistung können IT-Führungskräfte ihre Unternehmen dabei unterstützen, erschwingliche, erstklassige Vertriebsservices für Kunden zu entwickeln und bereitzustellen. SASE ermöglicht dabei eine schnellere Servicebereitstellung, eine verbesserte Anwendungsleistung und ein einfacheres Filial- und Compliance-Management.