Betrieb von Drohnen
Neue EU-Regelungen für den Betrieb kleiner Drohnen
Kommentar von Benjamin Binet, VP Marketing Mobiles Services & IoT, Gemalto
Als Reaktion auf die jüngsten Vorfälle im Zusammenhang mit Drohnen hat die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) Regelungen für den Betrieb kleiner Drohnen vorgeschlagen, die auch die Anforderungen an die Geofencing-Technologie sowie eine Broschüre mit den „Dos and Don’ts“ enthalten. Zukünftig soll diese Broschüre der Verpackung im Einzelhandel beiliegen. Aufgrund der steigenden Nachfrage der Verbraucher, Unternehmen und Regierungsbehörden in Bezug auf den Einsatz von Drohnen für unterschiedliche Aufgaben, hat die EASA jetzt reagiert.
„Für uns als Sicherheitsfirma, die in verschiedene Sicherheitsthemen der Welt des IoT stark eingebunden sind, ist es natürlich positiv zu sehen, dass auf hoher Ebene auf Sicherheitsbedenken reagiert wird, die bereits in der Vergangenheit bei verbundenen Geräten (Hacks auf vernetzte Autos, usw.) aufgekommen waren.
Durch eine Steigerung des Sicherheitsbewusstseins und die Aufforderung an die Stakeholder, bereits im Vorgriff auf Probleme eindeutige Regelungen einzuführen, bewegt sich der Markt in die richtige Richtung. Das ist von großer Bedeutung, damit Zulieferer ermahnt (oder gezwungen) werden können, frühzeitig grundlegende Aspekte, wie Schutzvorkehrungen, starke Authentifizierung, Sicherheit und Datenschutz zu berücksichtigen. Aktuell geht die Forschung davon aus, dass bis 2020 mehr als 7 Millionen Drohnen in Betrieb sein werden.
Es ist also klar, dass Prioritäten gesetzt werden müssen, um sichere Rahmenbedingungen und die Sicherheit des Luftraums weltweit gewährleisten zu können. Der Himmel ist bereits mit bemannten Flugzeugen gut ausgelastet. Darüber hinaus schaffen solche Regelungen ein günstiges Umfeld, in dem sich Drohnen zu dauerhaften und zukunftsfähigen Lösungen entwickeln können.
Außerdem erkennen wir auch den klaren Trend hin zu Regelungen, die immer mehr Datenschutz und Schutz der Privatsphäre bieten (DSGVO, um eine zu nennen). Dieses große Bedürfnis an Datenschutz ist ein kritischer Punkt, denn diese „Geräte“ erstellen oder sammeln sensible Daten (beispielsweise mithilfe von Kameras oder Sensoren). Man sollte zwar nicht in ein zu pessimistisches Szenario verfallen, aber Drohnen sind für Menschenleben potentiell gefährlich, nämlich dann, wenn sie mit schlechten Absichten eingesetzt werden oder wenn Sicherheitsvorkehrungen vernachlässigt oder absichtlich nicht integriert wurden. Unter diesen Aspekten empfehlen und unterstützen wir alle Bemühungen, Drohnen sicher und in einem kontrollierten Rahmen zu halten.
Interessant zu sehen ist auch, dass Regulierungsbehörden ein Regelwerk für einen besseren und sichereren „gemeinsamen Luftraum“ mit Einführung solcher privaten Geräte in Erwägung ziehen und ausarbeiten. Aus sicherheitstechnischer Sicht ist das ein Weg, Vorfälle, wie sie in den vergangenen Monaten den Zeitungen zu entnehmen waren, zu vermeiden.
Der Luftraum wird normalerweise von Regierungsbehörden verwaltet und kontrolliert, daher ist es jetzt äußerst wichtig, private Flugobjekte in diesen “offenen, aber nicht freien” Raum sicher zu integrieren.
Gemalto beobachtet weiterhin aufmerksam die Weiterentwicklung des Drohnenmarktes. Dieser scheint eine gute Referenz für die IoT-Welt im Allgemeinen zu sein, denn er vereint viele der üblichen Herausforderungen und Risiken, denen alle verbundenen Geräte ausgesetzt sind > Konnektivität, Sicherheit, starke Authentifizierung, Datenverschlüsselung. Wenn wir an dem riesigen IoT-Potential wirklich unsere Freude haben und davon profitieren wollen, sollten wir entsprechend strenge Sicherheitsbestimmungen ausarbeiten.
Pressemitteilung Gemalto