ENISA und Europol kooperieren

Cyberkriminalität bekämpfen: Strategische Kooperationsvereinbarung von ENISA und Europol unterschrieben

Die Vorsitzenden von ENISA und Europol haben heute eine strategische Kooperationsvereinbarung in der Zentrale von Europol in Den Haag unterschrieben, um eine engere Zusammenarbeit und den Austausch von Know-how im Kampf gegen Internetkriminalität zu erleichtern.

Rahmen

Zweck der Vereinbarung ist es, die Zusammenarbeit zwischen Europol, dessen europäischen Cybercrime Zentrums (EC3) und ENISA zu verbessern, um die EU-Mitgliedstaaten und die EU-Institutionen bei der Vorbeugung und Bekämpfung der Cyberkriminalität zu unterstützen. Die Vereinbarung betrifft nicht den Austausch personenbezogener Daten.

Die Zusammenarbeit wird insbesondere folgendes umfassen:

  • der Austausch von Fachwissen und Know-how,
  • Erarbeitung von allgemeinen Situationsberichten,
  • Berichte, die sich aus strategischen Analysen und Best-Practice ergeben,
  • Stärkung von Kapazitäten durch Schulung und Sensibilisierung, um die Netzwerk-und Informationssicherheit auf EU-Ebene zu schützen

ENISA ist Teil des EC3-Programmvorstandes bzw. EC3 ist Teil der ständigen Interessenvertretergruppe der ENISA, die den (ENISA-)Direktor zum jährlichen Arbeitsprogramm und bezüglich der Prioritäten berät. ENISA und EC3 haben immer Hand in Hand gearbeitet, um Cybersicherheit auf EU Ebene zu stärken und Cyberkriminalität zu reduzieren. Die Arbeit umfasste bisher die Erstellung eines gemeinsamen Dokumentes zur Botnet Minderung, die Teilnahme am europäischen Cybersicherheitsmonat, Cyber-Übungen wie CyberEurope, einen Good Practice-Leitfaden für CERTs und die Verbesserung der CERT/ Zusammenarbeit der Strafverfolgungsbehörden durch verschiedene Workshops und Konferenzen, um nur einige zu nennen.

Der Geschäftsführer der ENISA, Professor Udo Helmbrecht und der Direktor von Europol, Rob Wainwright, gaben eine gemeinsame Stellungnahme ab: “Diese Vereinbarung ist ein wichtiger Schritt im Kampf gegen die ständig besser ausgebildeten Cyberkriminellen, die mehr Zeit, Geld und menschliche Kapazitäten für gezielte Anschläge aufbringen. Unsere Übereinkunft demonstriert, dass wir stark engagiert sind gemeinsam im Rahmen unserer jeweiligen Fachgebiete zum Schutz beizutragen und die Arbeit der anderen bei dem Ziel, Europa zu einem sichereren Ort online zu machen, unterstützen. Cybercrime kostet die Weltwirtschaft schätzungsweise mehr als 400 Milliarden Dollar jährlich[1]. Durch eine engere Zusammenarbeit und den Austausch von Know-how können wir Europas Cyber-Kriminelle bekämpfen.“

Hintergrund

ENISA ist ein Expertisezentrum für Netz- und Informationssicherheit in Europa mit Hauptsitz in Heraklion und einem Büro in Athen, Griechenland. ENISA unterstützt EU Mitgliedsstaaten, die Kommission und alle angehörigen Entscheider, um Bedrohungen von Netzwerk- und Informationssicherheit anzugehen und Zwischenfälle zu verhindern.

Europol, das europäische Polizeibüro, sitzt in Den Hag, Niederlande, und ist verantwortlich für die Zusammenarbeit der Strafverfolgungsbehörden auf EU-Ebene, die Stärkung der Maßnahmen von Mitgliedstaaten bei der Prävention und Bekämpfung organisierter Kriminalität, des Terrorismus und anderer Formen der schweren Kriminalität, welche zwei oder mehr Mitgliedstaaten betreffen (Beschluss des Rates 2009/371/JI). EC3, das Europäische Cyberkriminalitäts-Zentrum, wird von Europol betrieben und ist der zentrale Punkt der EU im Kampf gegen Cyberkriminalität. Es unterstützt die Mitgliedstaaten und Institutionen

der Europäischen Union beim Aufbau von operativen und analytischen Kapazitäten für Ermittlungen und die Zusammenarbeit mit internationalen Partnern im Bereich der Internetkriminalität. Die spezifischen Bereiche des Mandats sind (Online-)Betrug im Zahlungsverkehr, sexuelle Ausbeutung von Kindern online und Straftaten zum Nachteil kritischer Infrastrukturen und Informationssysteme in der Europäischen Union.