Digital Operations Management

Bringt 2022 eine neue disruptive Infrastrukturtechnologie?

Bringt 2022 eine neue disruptive Infrastrukturtechnologie?

Druck auf IT-Führungskräfte steigt

PagerDuty , das globale Unternehmen im Bereich für Digital Operations Management rechnet mit einem herausfordernden Jahr 2022, in dem sich Vieles entscheiden wird. Seit Beginn der Pandemie wurden in Cloud-Technologien und Cloud-verwandte Technologien Investitionen in noch nie dagewesenem Umfang getätigt. Das schaffte zunächst Stabilität, um hybride Arbeitsmodelle zu unterstützen, Geschäftsprozesse zu rationalisieren und die Unternehmen in die Lage zu versetzen, sich an das geänderte Konsumverhalten im Online-Handel anzupassen. Doch jetzt kommt der schwierige Teil: 2022 sind echte Steherqualitäten gefragt.

Eine kürzlich durchgeführte Umfrage zeigt, dass der Druck auf IT-Führungskräfte noch nie so groß war wie heute. Sie müssen mehr Innovationen schneller bereitstellen, Kosteneinsparungen und Effizienzsteigerungen erzielen und gleichzeitig die hohe Verfügbarkeit von Diensten aufrechterhalten sowie technische Schulden verwalten. Womit ist 2022 zu rechnen?

  • Die Public Cloud wird zum einen noch dominanter werden, zum anderen wird auch die Komplexität der von ihr angebotenen Dienste zunehmen und sich im Technologie-Stapel "nach oben" verlagern. Dabei wird der Schwerpunkt eher auf der Erfahrung der Endnutzer und der sofortigen Nutzbarkeit liegen – anders als bei früheren Ansätzen, bei denen Experten einzelne Komponenten zusammenfügen mussten. Es dreht sich jetzt also eher um Komplettlösungen als um ein Bündel von Tools.
  • Angetrieben von umfassenden CI/CD-Plattformen für DevOps wie GitLab/GitHub in Verbindung mit Funktionen wie GitHub Actions, Codespaces usw. verlagern sich Entwicklungsumgebungen zunehmend direkt in die Cloud. Dies resultiert u.a. aus der zunehmenden Komplexität der Anwendungsarchitekturen und der damit verbundenen notwendigen Rechenleistung, die erforderlich ist, um einen Stack selbst mit mäßiger Kapazität zu erstellen. Denn diese übersteigt schnell die Leistungsfähigkeit eines Entwickler-Laptops.
  • Automatisierung wird auch im Jahr 2022 ein Schwerpunkt bleiben, vor allem aufgrund der Notwendigkeit, das spezifische Wissen einer kleinen Anzahl sogenannter Subject Matter Experts (SME) zu extrahieren und zu sichern. Damit kann das Geschäftsrisiko verringert und die “Arbeit hinter den Kulissen” sichtbar gemacht werden. Automatisierung wird zunehmend ein wichtiger Bestandteil des CIO-Handbuchs, um die Herausforderungen bei der Einstellung neuer Mitarbeiter zu bewältigen. Es gibt nicht genug Fachexperten auf dem Markt, also muss deren Zeit sinnvoll genutzt werden.
  • Das Incident Management wird sich zu einer Art "Zuverlässigkeitsmanagement" weiterentwickeln, da ein stärkerer, dienstleistungsorientierter Ansatz auch in den operativen Bereichen Einzug hält.
  • Unternehmen werden zunehmend versuchen, in Multi-Cloud-Ansätze zu investieren. Viele dieser Projekte werden jedoch keine Früchte tragen und/oder viel Geld verschlingen, um Ergebnisse zu erzielen. Das liegt daran, dass Investitionen aus den falschen Gründen getätigt werden: Es wird versucht, einen Vendor-Lock-In zu vermeiden, anstatt Multi-Cloud für Best-of-Breed-Funktionen zu nutzen, die ein bestimmter Cloud-Anbieter im Vergleich zu einem anderen hat. Viele dieser Projekte werden voraussichtlich einen negativen ROI haben, d. h. der Nutzen, der sich aus der Vermeidung eines etablierten Cloud-Anbieters wie AWS ergibt, steht in keinem Verhältnis zu den Ausgaben (sowohl Investitionsausgaben Capex als auch Betriebskosten Opex) für die Schaffung von Multi-Cloud-Primitiven.
  • Die letzte bahnbrechende Innovation im Infrastrukturbereich (mit Docker/Containern) ist bereits über fünf Jahre her. 2022 könnte das Jahr sein, in dem eine neue, disruptive Infrastrukturtechnologie auftaucht, die die Dominanz von Kubernetes – mittlerweile äußerst komplex – herausfordert.
  • Für Unternehmen, die versuchen, ihre Ziele hinsichtlich der digitalen Transformation zu erreichen, werden die größten Hindernisse weiterhin die organisatorischen Veränderungen sowie der Widerstand von IT-Organisationen und -Mitarbeitern sein, neue Modelle, wie z.B. Projekt-zu-Produkt-Denken, zu übernehmen.