Auch im Internet ist jeder seines Glückes Schmied

Ein Kommentar von Jürgen Jakob, Geschäftsführer Jakobsoftware und Sicherheitsexperte

Für ein sicheres Internet müssen alle an einem Strang ziehen. Daher hat die Europäische Union ihren diesjährigen Safer Internet Day am 11. Februar auch unter das Motto „Let’s create a better internet together“ gestellt. Cyber-Kriminelle lassen sich von solchen Initiativen nicht beeindrucken: Sie greifen weiter an. So ist und bleibt nach wie vor jeder einzelne gefordert, sich selbst zu schützen. Das gilt für Privatpersonen ebenso wie für Unternehmen.

Heute kann theoretisch jederzeit ein unbefugter Dritter im Internet mitlesen oder mithören. Althergebrachte rechtliche Begriffe stoßen aufgrund der globalisierten Kommunikation schnell an ihre Grenzen. Logisch, dass dies auch das Vertrauen der Nutzer in das Internet und in die Datensicherheit in Mitleidenschaft zieht. Umso wichtiger ist es für Anwender, sich auf technischer Ebene so umfassend und lückenlos wie möglich zu schützen. Firewall, Antiviren-Lösung und ein verschlüsselter Internetzugang sind für Unternehmen wie Privatnutzer Pflicht. Anwendungen wie Passwort-Manager, die automatisch sichere Passwörter erzeugen, erhöhen den Schutz darüber hinaus. Bei Unternehmen müssen alle Maßnahmen in ein ganzheitliches Sicherheitskonzept einfließen, das zahlreiche weitere Tools einschließt – etwa Virtual Private Networks (VPNs), über die sich Mitarbeiter von zu Hause oder unterwegs sicher mit dem Firmennetz verbinden können.

Letztlich ist es angesichts der fortschreitenden technischen Entwicklung extrem wichtig, sich immer wieder zu fragen: Wie gehen wir mit den neugewonnenen Freiheiten um – und wohin führt uns die Technik? Gehen wir bewusst damit um, dann führt sie uns dahin, wo wir wollen. Wir sind diejenigen, die bestimmen, ob wir die Technik beherrschen oder die Technik uns. Das bedeutet zum Beispiel, nicht jedes Foto auf Facebook zu posten oder am Wochenende nicht jede E-Mail auf dem Firmen-Account zu beantworten. Das dritte Gebot  „Am siebten Tage sollst du ruhen“  kann uns als Orientierungshilfe dienen, wieder bewusst zum Hörer oder Smartphone zu greifen und zu kommunizieren. Denn wenn wir die Technik und ihre ganzen Möglichkeiten ausschöpfen, sollten wir immer selbstbestimmt handeln. Hantieren wir hingegen unreflektiert damit und nutzen wahllos alle Optionen, treiben wir hilflos im Strom der Technologie. Jeder hat selbst in der Hand, wie er sich verhält und kann so die neuen technischen Möglichkeiten optimal für sich nutzen.

Jürgen Jakob, Geschäftsführer Jakobsoftware und Sicherheitsexperte