Ransomware

Angeblicher Hack auf Coca Cola – Druck der Ransomware-Gruppierungen wächst

Angeblicher Hack auf Coca Cola – Druck der Ransomware-Gruppierungen wächst

Von Lothar Geuenich, Regional Director Central Europe/DACH bei Check Point Software Technologies

Ransomware ist und bleibt die größte treibende Kraft in der aktuellen Bedrohungslandschaft, der Unternehmen auf der ganzen Welt gegenüberstehen.

Lothar Geuenich, Regional Director Central Europe/DACH bei Check Point

Nun soll es angeblich den nächsten Giganten erwischt haben: Die russische Stormous Ransomware-Gruppierung behauptet auf ihrer Webseite, Daten von Softdrink-Hersteller Coca Cola exfiltriert zu haben. Zuvor hatten die Kriminellen per Umfrage auf Telegram ihre Fans und Follower dazu aufgefordert, das nächste Ziel für einen Angriff auszuwählen. Sie behaupten, es geschafft zu haben, unentdeckt in das Firmennetzwerk eingedrungen zu sein und laut eigenen Angaben etwa 160 Gigabyte an Daten herausgeschleust zu haben. Diese angebliche Beute bieten sie nun Interessierten zum Verkauf – für 16 Millionen in Bitcoin oder 64.000 US-Dollar.

Noch ist unklar, wie und ob es den Kriminellen tatsächlich gelungen ist, einen solchen Datenraub durchzuführen. Coca Cola kündigte allerdings bereits eine Untersuchung an und informierte die zuständigen Behörden. Im Falle eines tatsächlichen Datenlecks wäre es allerdings lediglich eine Bestätigung eines anhaltenden Trends: Im Vergleich zum ersten Quartal des vergangenen Jahres sind die wöchentlichen Angriffe auf Unternehmen in Europa um 16 Prozent gestiegen. In Deutschland sehen sich im ersten Quartal wöchentlich über 100 Firmen mit Ransomware-Angriffen konfrontiert – das entspricht 23 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Entsprechend müssen Unternehmen sich dem Trend anpassen und die eigene Infrastruktur absichern. Solange Ransomware-Gruppierungen weiterhin erfolgreich Firmen infiltrieren und infolgedessen auch der Malware-as-a-Service-Markt floriert, ist es keine Frage, ob Unternehmen angegriffen werden – sondern wann.